Für George Saravelos, Devisenstratege der Deutschen Bank, ist das Wahlergebnis in Griechenland „eine signifikante Negativ-Überraschung für die Märkte“. Der Triumph der linksextremen Syriza-Partei, die sich immer wieder entschieden gegen den EU-Sparkurs ausgesprochen hat, hat sich am Montag nicht nur negativ auf die Eurozone, sondern auf die Märkte weltweit ausgewirkt (mehr hier).
Saravelos rechnet mit Neuwahlen, weil es zu heftigen Streitereien über neue Sparmaßnahmen kommen werde. Dann aber sei die nächste Tranche in ernster Gefahr. Zuvor werden die griechischen Parteien versuchen, den Bailout neu zu verhandeln - ein Unterfangen, das nicht von Erfolg gekrönt sein wird (mehr hier). Vor allem der Zeitpunkt ist für ihn entscheidend. Denn, wenn diese in der Zeit der nächsten Hilfszahlungen an Griechenland stattfinden würde, werde damit diesmal das gesamte Rettungsprogramm in Frage gestellt.
Saravelos glaubt, es sei unwahrscheinlich, doch durchaus denkbar, dass sich in den kommenden Tagen eine Pro-Sparkurs Koalition bilde. Denn immer noch könnte die PASOK und die Nea Demokratia eine Mehrheit im Parlament bilden. Doch sehr wahrscheinlich werde eine größere Koalition gebildet, so Saravelos, die das Rettungsprogramm explizit neu verhandeln wolle und damit für große Unsicherheit in der Eurozone sorgen werde.