Politik

Hollande muss handeln: Französische Wirtschaft stagniert

Lesezeit: 1 min
15.05.2012 12:49
Francois Hollande gerät zunehmend unter Druck. Die Wirtschaft stagniert, das Defizit des Staates ist deutlich höher als angenommen. Heute trifft Hollande Merkel. Es könnte eine emotionale Begegnung werden.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die wirtschaftliche und haushaltspolitische Lage in Frankreich könnte Francois Hollande, der heute vereidigt wird, kaum vor größere Herausforderungen stelle. Einer ersten Schätzung zufolge, stagnierte das BIP Frankreichs im ersten Quartal 2012, so die französische Statistikbehörde Insee am Dienstag – die Zentralbank rechnet auch mit einer Stagnation. Hinzu kommt, dass die neue Konjunkturprognose der EU Kommission zeigt, dass das französische Defizit im nächsten Jahr bei 4,2 Prozent liegen werde und somit deutlich über den von Francois Hollande angestrebten drei Prozent. Darüber hinaus rechnet die EU Kommission nur mit einem Wachstum von 0,5 Prozent in diesem und 1,3 Prozent im nächsten Jahr, wenn die Politik keine Maßnahmen ergreifen werde. Francois Hollande hatte ein Wachstum von 1,7 Prozent im kommenden Jahr erwartet. „Wir warten nun darauf, welche Maßnahmen die französischen Regierung für 2013 unternimmt“, sagte Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.

Wenn Francois Hollande heute Abend nach seiner Vereidigung in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentrifft, muss er versuchen, seinen Wachstumskurs weiter zu verfolgen, um auch die französische Wirtschaft wieder ankurbeln zu können. Doch aufgrund des schlechten Defizits des Landes ist er hierfür auf Angela Merkels Entgegenkommen angewiesen (erste Annäherungen gab es ja bereits - hier). Angesichts des Linksrutsches in der Eurozone und der schlechten wirtschaftlichen Situation des politisch wichtigen Italiens (dessen Banken gerade aus diesem Grund herabgestuft wurden – mehr hier) könnte Francois Hollande allerdings gute Karten in der Hand haben. Der irische Premier Enda Kenny hat jüngst auch den Druck hin zu mehr Wirtschaftswachstum erhöht, um bei dem Referendum über den Fiskalpakt ein „Ja“ der Bevölkerung zu erhalten (mehr hier).

Auch in Deutschland selbst hat sich die Ausgangslage für Angela Merkel in den vergangenen Tagen geändert. Nach dem Erstarken der SPD in NRW hat ihre Partei einen Dämpfer erfahren. Und ausgerechnet auf die SPD und die Grünen ist Angela Merkel angewiesen, wenn sie den Fiskalpakt ratifizieren will. Doch die SPD verlangt inzwischen eine Änderung des Fiskalpaktes und mehr Wachstumsstrategien (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...