Finanzen

Hedge Fonds Manager: Deutschland sollte aus dem Euro austreten

Lesezeit: 1 min
22.05.2012 00:32
Die beste Lösung für Deutschland ist aus Sicht des Hegde Fonds Managers Michael Platt die Rückkehr zu einer eigenen Währung. In diesem Fall könnten die südeuropäischen Staaten mit dem Euro weitermachen und versuchen, das Problem durch Gelddrucken zu lösen. Platt hält diese Lösung jedoch für politisch nicht durchsetzbar.
Hedge Fonds Manager: Deutschland sollte aus dem Euro austreten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Michael Platt, Gründer von BlueCrest Capital Management LLP, sieht die Lösung der Eurokrise für Deutschland im Austritt aus der Währungsunion. Er sagte dem Sender Bloomberg TV, dass Deutschland in diesem Fall seine eigene Währungspolitik verfolgen könnte. Die restlichen europäischen Staaten sollten durch Gelddrucken seitens der EZB versuchen, die Krise zu lösen. Deutschland könne niemals ganz Europa retten. Denn während die ganze Eurozone ein Wirtschaftsraum sei, der so groß wie die USA sei, sei Deutschland 78mal kleiner als die USA.

Platt glaubt jedoch nicht, dass diese Entscheidung in Deutschland politisch durchgesetzt werden könne. Er erwartet daher, dass es früher oder später zur Einführung von Eurobonds kommen werde. Denn gegenwärtig sei der Euro in Spanien oder Portugal weniger wert als der Euro in Deutschland. Diese Situation sei nicht aufrechtzuerhalten. Aus seiner Sicht sei daher zu erwarten, dass die Kapitalflucht aus den europäischen Ländern anhalten werde. Institutionelle Anleger werden weiter aktiv bestrebt sein, Bunds zu kaufen. Hier bietet sich nach Platts Einschätzung auch eine Gelegenheit für Spekulanten an: Wenn der Euro trotz aller Bemühungen kollabiere, könnte man bei einem Umtausch von Bunds in D-Mark denominierte Papiere einen guten Profit erzielen.

Platt glaubt jedoch auch, dass die Einführung von Eurobonds nicht überhastet erfolgen dürfe. Ohne eine Wachstumsstrategie für Europa sei die Finanzierung von europäischen Staaten nicht gewährleistet. Wie angesichts steigender Arbeitslosigkeit und dadurch anwachsender Defizite eine solche Strategie aussehen könne, sei auch für ihn schwer vorstellbar. Platt erwartet, dass die EU im Falle eines Euro-Austritts Griechenlands dennoch Eurobonds einführen werde – schon allein, um einen massiven Bank-Run in Spanien und Italien zu stoppen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...