Deutschland

Krisenangst bei deutschen Unternehmen: Einkaufsmanager stürzt ab

Lesezeit: 1 min
24.05.2012 12:16
Zum ersten Mal seit sechs Monaten schrumpfte die gesamte deutsche Privatwirtschaft. Der Einkaufsmanager-Index fiel auf den tiefsten Stand seit Juni 2009 und der Ifo-Geschäftsklimaindex sank erstmals wieder. Beobachter sind über das Tempo des Absturzes besorgt.
Krisenangst bei deutschen Unternehmen: Einkaufsmanager stürzt ab

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Unsicherheit über Griechenlands Verbleib in der Eurozone, der angeschlagene Bankensektor in Spanien und die sich ausweitende Rezession in den europäischen Ländern bereitet der deutschen Industrie zunehmend Sorgen. Im Mai fiel der Einkaufsmanager-Index um 1,2 auf 45,0 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2009.

Beunruhigend ist auch die Geschwindigkeit, mit der der Index abgenommen hat. Es ist der schnellste Rückgang seit drei Jahren. Ursprünglich wurde mit einem leichten Anstieg des Einkaufsmanager-Index gerechnet. Das Dienstleistungsbarometer verharrte bei 52,2 Punkten. Nimmt man beide Sektoren zusammen, so schrumpfte die gesamte deutsche Privatwirtschaft zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder: Der Composite-Index verlor 0,9 Punkte und landete bei 49,6 Zählern.

Tim Moore von Markit betonte, dass außerdem das Neugeschäft der Industrie stark zurückgegangen sei und die Exportaufträge seit elf Monaten kontinuierlich sinken. Hier zeigt sich ebenfalls die schwache Kaufkraft der anderen Euro-Länder, die mit einer sich verstärkenden Rezession im eigenen Land zu kämpfen haben. Aus diesem Grund kürzten die deutschen Industriebetriebe so viel Personal wie zuletzt im Februar 2010.

Die Ergebnisse des Einkaufsmanager-Indexes spiegeln sich auch im Ifo-Geschäftsklimaindex wieder. Dieser sank im Mai von 109,9 auf 106,9 Punkte – zuvor war es sechs Monate gestiegen. „Die deutsche Wirtschaft steht unter dem Eindruck der in letzter Zeit gestiegenen Unsicherheit im Euroraum", erklärt auch Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Situation.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...