Politik

Spanien immer klammer: Jeder zweite Flughafen muss geschlossen werden

Lesezeit: 1 min
25.05.2012 13:57
Spanien verfügt über 47 staatliche Flughäfen, die oft so gut wie gar nicht ausgelastet sind und immense Kosten verursachen. Nun sollen die Flughäfen unter die Lupe genommen werden. Bis zu 30 Flughäfen droht eine Schließung.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angesichts der hohen Verschuldung Spaniens und der tiefen Rezession des Landes, die die Einnahmen des Landes weiter zu reduzieren droht, kommen nun auch die staatlichen Flughäfen auf den Prüfstand. Um Kosten zu reduzieren, droht nun 30 der insgesamt 47 staatlichen Flughäfen in Spanien die Schließung. Ein Sprecher der staatlichen Flughafengesellschaft AENA sagte, „wir analysieren jeden einzelnen, um herauszufinden, wo wir uns treffen können, um Kosten zu senken" und warnte, es sei kein einfacher Job – rund drei Viertel der Flughäfen müssten damit rechnen, geschlossen zu werden.

Viele der staatlichen Flughäfen verfügen nicht einmal über Linienflüge und sind dennoch gänzlich mit Personal besetzt und einsatzbereit – das treibt die öffentlichen Ausgaben nach oben. So gibt es rund 20 Flughäfen, die weniger als 100.000 Passagiere pro Jahr abwickeln. Rund 500.000 müssten es sein, um die Flughäfen profitabel zu machen. Beim Badajoz Flughafen nahe der portugiesischen Grenze beispielsweise hob der letzte kommerzielle Flug im Januar ab.

Im Norden Spaniens, in Huesca, dem „Tor zu den Pyrenäen“ haben die lokalen Behörden die seltenen Fluggäste sozusagen subventioniert. Lediglich 2.781 Passagiere waren es im Jahr 2011, was geschätzte 1.600 Euro pro Reisenden ausmachte. Auch dieser Flughafen ist voll besetzt und ganzjährig geöffnet, obwohl kommerzielle Flüge Reisende nur während der Wintermonate Reisende in die Region bringen.

Aber nicht nur die staatlichen Flughäfen leiden unter mangelnden Reisenden. Ciudad Real sollte als Konkurrenz zu Barajas Madrids zweiter Flughafen werden. Im Oktober vergangenen Jahres wurde aufgrund mangelnder Nachfrage von Passagieren der Flughafen von den geplanten Routen heruntergenommen. Der Flughafen der Stadt Castellon, der im März 2011 eingeweiht wurde, kostete rund 150 Millionen Euro – bis jetzt ist noch kein einziges Flugzeug dort gelandet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...