Politik

Monti unter Druck: Erste Rufe nach Neuwahlen in Italien

Lesezeit: 1 min
04.06.2012 11:03
Der derzeitige italienische Premierminister habe angesichts der Kommunalwahlen nicht mehr die Stärke und die Legitimation, die notwendigen Reformen umzusetzen, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Mitte-Links-Partei PD. Vorgezogene Neuwahlen seien notwendig.
Monti unter Druck: Erste Rufe nach Neuwahlen in Italien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Der Linksruck in Italien war bei den Kommunalwahlen im Mai deutlich spürbar gewesen. Linke und Protestparteien wie die des Komikers Beppe Grillo hatten an Stimmen gewonnen, die beiden großen italienischen Parteien Popolo della Libertà (PDL) um Silvio Berlusconi und ihr früherer Koalitionspartner, die Lega Nord, erlitten massive Verluste. Angesichts dessen habe Mario Monti nicht mehr die Stärke zur Umsetzung weiterer Reformen, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Mitte-Links-Partei PD, Stefano Fassina, Reuters.

So seien nach dem Ausgang der Kommunalwahlen weder das aktuelle Parlament noch Monti länger legitimiert. „Wir sollten sehr schnell überprüfen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, das Wahl-Gesetz zu reformieren und, wenn das nicht funktioniert, sollten wir die Möglichkeit in Erwägung ziehen, den Haushaltsplan für 2013 voranzubringen und im Herbst zu wählen.“ Italiens Wahlgesetz scheiterte in den vergangenen Jahren wiederholt dara, Mehrheiten hervorzubringen.

Stefano Fassina ist als wirtschaftspolitischer Sprecher der PD keine vernachlässigbare Stimme für Mario Monti. Immerhin ist die Demokratische Partei (PD) eine der beiden Parteien, die die Mario Monti bisher beim Regieren und somit beim Umsetzen seiner Reformen unterstützt haben. Zwar betonte er, dass seine Meinung nicht zwangsläufig die Parteilinie wiederspiegele, beim Führungstreffen am Freitag werde sich die PD aber mit der Frage einer einheitlichen Position beschäftigen.

Der massive Verlust der beiden großen italienischen Parteien schwächet die Regierung Montis nicht nur, da die Wähler sich damit gegen den Sparkurs ausgesprochen haben, sondern auch, als dass die Verlierer-Parteien sich im Parlament bald von Mario Montis Reformpolitik trennen werden, um angesichts der regulären Wahlen im nächsten Jahr, die Wählergunst wieder zu erlangen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...