Finanzen

Euro-Schuldentilgungsfonds würde in Karlsruhe scheitern

Lesezeit: 1 min
08.06.2012 15:29
Die Opposition muss nun doch von ihrem geforderten Schuldentilgungsfonds Abschied nehmen. Diese Art der Vergemeinschaftung der Schulden sei, einem Rechtsgutachten der Bundesregierung zufolge, nicht mit EU-Recht vereinbar und verfassungsrechtlich schwierig.
Euro-Schuldentilgungsfonds würde in Karlsruhe scheitern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Eurobonds lehnt die Deutsche Bundesregierung noch immer offiziell ab, und auch die Opposition hat sich in den vergangenen Wochen von dieser Art der Vergemeinschaftung  der Schulden distanziert. Nichtsdestotrotz setzten SPD und Grüne auf einen gemeinsamen Schuldentilgungsfond (hier), doch auch von dieser Idee muss sich die Opposition nun wohl verabschieden.

Aus einem Gutachten, das die Grünen in Auftrag gegeben haben, ging hervor, dass der von den Wirtschaftsweisen ebenfalls vorgeschlagene Schuldentilgungsfonds europarechtskonform sei. Doch die Bundesregierung verwies nun auf ein Rechtsgutachten, das zu dem Schluss kommt, der Fonds sei EU-rechtlichen Gründen eben nicht machbar. Dies geht aus der Stellungnahme zu den Beratungen von Koalition und Opposition über die Umsetzung des Fiskalpaktes hervor. Ein solcher Schuldentilgungsfonds sei mit dem „Bailout-Verbot“ nicht vereinbar und beinhalte verfassungsrechtliche Risiken. So könnte er auch vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nicht bestehen.

Der Vorschlag eines Schuldentilgungsfonds sah vor, die Staatsverschuldung unter die maximale Obergrenze von 60 Prozent des BIP zu drücken. Diejenigen Schulden, die diese Demarkationslinie überschreiten würden, sollten in den Fonds mit gemeinschaftlicher Haftung ausgelagert werden und innerhalb von 20 bis 25 Jahren abgezahlt werden. Schätzungen zufolge würde der Fonds derzeit 2 Billionen Euro umfassen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...