Finanzen

Griechenland schlägt Troika komplett neues Sanierungs-Programm vor

Lesezeit: 1 min
24.06.2012 00:40
Die Griechen bereiten sich auf die am Montag beginnenden Verhandlungen mit der Troika vor. Ihr Verhandlungspapier sieht vor, dass sie das Memorandum in allen wesentlichen Punkten ändern wollen. Vom ursprünglichen Sparkurs bleibt nicht mehr viel übrig.
Griechenland schlägt Troika komplett neues Sanierungs-Programm vor

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die neue griechische Regierung plant, bei den Verhandlungen mit der Troika aus EU, EZB und IWF weitreichende Änderungen am bestehenden Memorandum vorzunehmen. Die wichtigsten Punkte: Schon während der vergangenen Monate hat der Abbau im öffentlichen Sektor praktisch nicht stattgefunden. Gerade mal einige tausend Stellen wurden gestrichen. Nun wollen die Griechen konsequenterweise den Punkt überhaupt streichen: Die ursprünglich mit der Troika vereinbarten 150.000 Stellen sollen nicht mehr abgebaut werden. Außerdem sollen die Steuern gesenkt statt erhöht werden. Das betrifft vor allem die Mehrwertsteuer auf zahlreiche Produkte. Die Bemessungsgrundlage für die Einkommenssteuer soll angehoben werden. Die bereits vollzogene Senkung des Mindestlohns um 22 Prozent soll rückgängig gemacht werden. Insgesamt wollen die Griechen das gesamte Sparprogramm um zwei Jahre strecken.

Die dann zu erreichenden Defizitziele sollen vor allem über eine effizientere Steuereintreibung geschehen. Auch eine gewisse Senkung der öffentlichen Ausgaben wollen die Griechen nicht ausschließen. Außerdem wollen die Griechen die Privatisierung vorantreiben, etwa durch den Verkauf der staatlichen Eisenbahn. Im Bereich der Privatisierung hat es bisher, ähnlich wie im öffentlichen Dienst, kaum zählbare Ergebnisse gegeben.

Das umfangreiche Programm zeigt, dass die Griechen vor allem wenig Sinn darin sehen, auf europäische Hilfszahlungen zu warten. Von der nächsten Tranche in Höhe von 5,4 Milliarden Euro, werden den Griechen gerade mal 100 Millionen Euro für den Staatshaushalt zur Verfügung stehen. Das restliche Geld geht über das Sperrkonto, direkt an die offiziellen Gläubiger und europäischen Banken.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...