Politik

Europäischer Automarkt in der Krise: Abbau von 500.000 Stellen bis Ende 2013 allein bei den Zulieferern

Lesezeit: 1 min
02.08.2012 22:53
Etliche europäische Autobauer stecken in der Krise, die Verkäufe gehen stetig zurück, die Rezession ist deutlich spürbar. Aber nicht nur bei den Autoherstellern selbst sind dadurch Arbeitsplätze in Gefahr. Auch die ganzen Zulieferer geraten in Schwierigkeiten. Für jeden verlorenen Arbeitsplatz bei einem Autohersteller verschwinden fünf Jobs bei den Zulieferern.
Europäischer Automarkt in der Krise: Abbau von 500.000 Stellen bis Ende 2013 allein bei den Zulieferern

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der europäische Automarkt ist aufgrund der Schuldenkrise, der weltweiten Rezession, aber auch aufgrund von deutlichen Überkapazitäten in einer äußerst prekären Situation. Zudem gehen die Neuzulassungen kontinuierlich zurück. In Spanien fielen sie im Juli im zweistelligen Bereich (hier) und in Deutschland gingen sie zur selben Zeit um 5 Prozent zurück (mehr hier). Die Verkäufe von Autos in der EU sind den neunten Monat in Folge gesunken, so der Dachverband der europäischen Automobilindustrie (ACEA). Der Verband schätzt, dass der Verkauf von Pkws an Privatpersonen EU-weit in diesem Jahr um 7 Prozent auf 12,2 Millionen Fahrzeuge schrumpfen wird – so gering war dies zuletzt 1995.

Peugeot will Arbeitsplätze reduzieren, Fiat und auch Opel – hier vornehmlich in Europa. Aber Zulieferer wie SKF AB und Autoliv Inc. wollen ebenfalls Stellen reduzieren und setzen vermehrt auf Zeitarbeiter, die leicht zu entlassen sind. Rund 1,5 Millionenen Arbeitnehmer in der Automobilbranche, die rund 7 Millionen Beschäftigte branchenweit besitzt, sind Zeitarbeiter. Diese Zeitarbeiter, so Lars Holmquvist, Chef des Zuliefererverbandes Clepa zu Bloomberg, werden die Hauptlast der Kürzungen tragen. Seit 2007 sind 800.000 Arbeitsplätze aus der Autobranche verschwunden. Doch Holmquvist zufolge sind die derzeitig angekündigten Entlassungen der Autohersteller nur die Spitze des Eisbergs. Für jeden Arbeitsplatz, der bei den Automobilherstellern verloren geht, verschwinden Holmquvist zufolge fünf Jobs bei den Zulieferern. „Bis Ende nächsten Jahres werden wir eine Reduktion von rund einer halben Millionen Arbeitsplätze bei den Zulieferern haben“.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...