Politik

Monti: Steigende Zinsen werden Italien Anti-Europa-Regierung bescheren

Lesezeit: 1 min
02.08.2012 22:49
Der italienische Premierminister Mario Monti warnt vor einer Zuspitzung der Situation am Anleihenmarkt. Steigen die Zinssätze weiter, werde es in Italien bald eine Regierung ohne Haushaltsdisziplin geben, die der EU und dem Euro gegenüber negativ eingestellt ist.
Monti: Steigende Zinsen werden Italien Anti-Europa-Regierung bescheren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mario Monti versucht es immer wieder. Gern richtet er seine Aussagen genau entgegengesetzt zu den Aussagen deutscher Politiker. Wächst der deutsche Widerstand gegen eine Banklizenz für den ESM, fordert er eine solche; werden die Eurobonds in Deutschland wieder totgeschwiegen, weist er darauf hin, dass sie kommen werden. Und kritisiert die Deutsche Bundesbank den geplanten Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, drängt Monti genau auf eine solche Intervention.

Auch am Donnerstag nutzte der italienische Premier Mario Monti wieder einmal die Gelegenheit, die Wichtigkeit eines Anleihenkaufs zu unterstreichen. Wenn die Zinssätze für Italien „für einige Zeit auf diesem Niveau bleiben, wird man in Italien eine Regierung sehen, die sich nicht an der EU orientiert, gegen den Euro ist und sich keiner Haushaltsdisziplin verpflichtet sieht“, sagte er während seines Besuches in Finnland. Und dass, obwohl er doch erst vor ein paar Tagen bemerkte, dass er bereits ein Licht am Ende des Tunnels sehe (hier).

Die nicht wirklich konkret formulierte und eher von Mario Draghi behutsam angedeutete Absicht der EZB, einen Kauf von Staatsanleihen in Erwägung zu ziehen, dürfte Mario Monti entsprechend nicht gefallen haben (hier). Die Anleihenmärkte hatten schnell ihr Urteil abgegeben. Die Rendite zog wieder an (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...