Politik

Eurozone: Arbeitslosigkeit bleibt auf Rekordniveau, UN warnt vor Anstieg bei Griechenland-Austritt

Lesezeit: 1 min
31.08.2012 11:33
Im Juli blieb die Arbeitslosigkeit in der Eurozone weiter auf dem Rekordniveau von 11, 3 Prozent. 18,002 Millionen Menschen sind erwerbslos. Die Arbeitslosigkeit könnte jedoch allein durch den Austritt Griechenlands aus der gemeinsamen Währung durchschnittlich um weitere 3 Punkte zulegen, warnt die UN.
Eurozone: Arbeitslosigkeit bleibt auf Rekordniveau, UN warnt vor Anstieg bei Griechenland-Austritt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Umsatz deutscher Einzelhändler im Keller

Angesichts der Rezession in weiten Teilen der Eurozone hat sich die Arbeitsmarktsituation im Währungsraum in keinster Weise verbessern können. Die Zahl der Arbeitslosen ist auch im Juli mit 11,3 Prozent auf dem Rekordniveau vom Vormonat geblieben, so Eurostat. Der Vormonatswert von 11,2 Prozent war auf 11,3 Prozent revidiert worden. Eurostat schätzt, dass die Zahl der Erwerbslosen im Juli auf etwa 18,0002 Millionen Menschen angestiegen ist: Ein Plus von 88.000 im Vergleich zum Vormonat.

Die höchste Arbeitslosigkeit wird derzeit in Spanien (25,1%) und Griechenland (23,1%) gemessen, wohingegen in Österreich mit 4,5 Prozent und den Niederlanden (5,3%) die Arbeitslosigkeit am niedrigsten ist. In Deutschland stieg die Arbeitslosigkeit im August jüngst um 29.000 Arbeitslose an (hier).

Doch die Situation am Arbeitsmarkt könnte sich im Euroraum weiter verschärfen – ganz unabhängig von den derzeitigen Schwierigkeiten in den einzelnen Wirtschaften. Ein Ausscheiden Griechenlands aus der gemeinsamen Währungsunion würde der UN zufolge zu einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der gesamten Eurozone führen. So würde die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in den 17 Euroländern um fast drei Punkte gegenüber dem Stand von Ende 2011 auf 13 Prozent steigen, warnte Ekkehard Ernst, Chef der Prognoseabteilung der UN-Organisation für Arbeit (ILO), in der Süddeutschen Zeitung. In Deutschland etwa könnte dies die Arbeitslosenquote für 2014 im Vergleich zu 2011 um 26 Prozent auf gut neun Prozent steigen lassen – besonders die Jugendlichen wären davon betroffen.

Aber vor allem Spanien und Portugal müssten mit dramatischen Folgen rechnen. Für Spanien würde die ILO eine Arbeitslosenquote im Jahr 2014 von 27,7 Prozent erwarten und in Portugal wäre die Arbeitslosenquote um 6 Prozent höher als noch 2011, so Ekkehard Ernst. Bei einem Zerfall der Eurozone würde die Arbeitslosigkeit in Deutschland 2014 sogar bei 11,3 Prozent liegen, in Frankreich bei 17 Prozent und in Spanien bei nahezu 37 Prozent. Ein Zerfall der Eurozone wäre daher „eine Katastrophe für die europäische Jugend“, warnt Ernst (Frankreich will der bedrohliche Lage der Jugendlichen in Frankreich schon jetzt mit Milliarden entgegenwirken – mehr hier).

Weitere Themen

EZB-Intervention: Nur mit Beteiligung des IWF

US-Wahlen: Mitt Romneys Sparkurs wird Bedürftige treffen

Griechenland: Sparpaket sieht Rentenkürzungen von 4,5 Milliarden Euro vor


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...