Finanzen

IWF verlangt erstes Geld vom ESM: Irlands Banken brauchen 24 Milliarden Euro

Lesezeit: 1 min
11.09.2012 01:15
Noch ehe der ESM überhaupt existiert, wird er schon zum Selbstbedienungsladen. Irland stöhnt zu Recht unter dem drückenden Schuldendienst für die Banken. Der IWF erklärt nun, am besten wäre es, das Geld für die Banken aus dem ESM zu nehmen.
IWF verlangt erstes Geld vom ESM: Irlands Banken brauchen 24 Milliarden Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Bundesverfassungsgericht lehnt Gauweilers Eilantrag ab

Irland hat im Gefolge der Schuldenkrise bisher am meisten von den allen "geretteten" Staaten für die Banken geblutet. Nun, da die Spanier einen Bailout von der Euro-Zone bekommen, wollen die Iren nicht einfach weiter an die Banken zahlen (mehr hier).

Der Internationale Währungsfonds hat nun im Zuge der Troika-Inspektion in Irland eine simple Lösung gefunden: "Substantielle Investments in die irischen Banken durch den ESM könnten die Schuldenlast der öffentlichen Haushalte reduzieren, den Zusammenhang zwischen Banken und Staatsschulden durchschneiden und einen Gewinn für Europa darstellen", schreibt der IWF in seinem neuesten Bericht über Irland. Genauer gesagt müsste es freilich heißen: Der IWF soll den Banken zahlen, was die Iren nicht mehr zahlen können oder wollen.

Craig Beaumont, der Chef der IWF-Irland Mission, hat eine rührende Begründung: Der Markt könnte "enttäuscht" sein, wenn die EU ihren Gipfelbeschlüssen vom Juni nicht Taten folgen lassen und das irische Sparprogramm nicht "nachhaltiger" werden lassen.

Der ESM wird damit schon vor seinem Start zum Selbstbedienungsladen für die Banken: Sie wittern die Chance, direkt an faule Kredite zu kommen, weil sie merken, dass die Staaten die gigantische Last des Schuldendienstes nicht mehr tragen können.

Der irische Finanzminister Michael Noonan wird in dieser Woche in Paris, Berlin und Rom für eine Erleichterung des Schuldendienstes werben. Die IWF hat seine Rolle nun um eine neue Facette erweitert: Er sieht sich als Fürsprecher der Banken, damit diese möglichst un beschadet aus der Krise kommen (mehr zum seltsamen Wesen IWF - hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...