Politik

Provokation: Türkische Kampfjets zwingen syrisches Passagierflugzeug zur Landung

Lesezeit: 1 min
11.10.2012 09:55
Türkische F-16 Fighter haben am vergangenen Mittwochabend einen syrischen Airbus zur Landung in Ankara gezwungen. Bei der anschließenden Durchsuchung des Passagierflugzeugs entdeckten die Behörden militärisches Gerät. Die Ladung wurde beschlagnahmt.
Provokation: Türkische Kampfjets zwingen syrisches Passagierflugzeug zur Landung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Airbus A320, so heißt es derzeit in den türkischen Medien, sei von Moskau gekommen und von türkischen F16-Jets abgefangen worden, als er in den türkischen Luftraum eingedrungen sei. Anschließend habe man die Maschine bis zum Esenboğa Flughafen der türkischen Hauptstadt eskortiert und zur Zwischenlandung gezwungen.

Der Verdacht, dass die Maschine militärisches Gerät für die Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad an Bord haben könnte, bestätigte sich bei der anschließenden Durchsuchung. So hätten die Behörden militärische Kommunikationsausrüstung, darunter auch Störsender, und Teile von Raketensystemen aufgefunden.

Noch am Abend bestätigte der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu, dass dem türkischen Geheimdienst entsprechende Informationen vorgelegen haben sollen. Und es sich schließlich in der Tat um „nicht-zivile Fracht“  und „verbotene Materialien“ gehandelt habe. Nähere Angaben machte der Politiker allerdings nicht. Seinen Angaben zufolge wurde die Maschine auf Grund ihrer „verdächtigen Fracht“ abgefangen. Noch einmal bekräftigte er die gegenwärtige Haltung der Türkei gegenüber Syrien. Man sei entschlossen, den Zufluss von Waffen an ein Regime zu stoppen, das rücksichtslos Massaker an der eigenen Bevölkerung begehe.

Türkei geht gezielt gegen ausländische Waffenlieferungen vor

Seit dem verheerenden Granatenbeschuss von syrischer Seite mit fünf toten türkischen Zivilisten im Grenzdorf Akçakale am Mittwoch vergangener Woche hat sich die Situation zwischen Syrien und der Türkei noch einmal erheblich verschärft. Weitere Grenzverletzungen wurden vom türkischen Militär umgehend mit Vergeltungsschlägen beantwortet. Erst am vergangenen Dienstag kündigte Generalstabschef Necdet Özel an, dass man auf syrischen Beschuss künftig schärfer reagieren werde (Özel hält sich bereits seit einigen Tagen in der Grenzregion auf - mehr hier). Jetzt greift man augenscheinlich auch gezielt gegen ausländische Waffenlieferungen an das Regime durch.

Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation des gegenwärtigen Konflikts mit dem einstigen Verbündeten warnten türkische Behörden die einheimischen Fluggesellschaften ziwschenzeitlich nun ebenfalls vor einem Überfliegen des syrischen Luftraums. Derzeit ist man der Ansicht, dass die Sicherheit der Passagiere dort nicht mehr garantiert werden könne. Das von der Türkei aufgebrachte syrische Passagierflugzeug ist mittlerweile mit allen 37 Passagieren an Bord sicher an seinem Zielort Damaskus gelandet.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...