Politik

Griechenland: Zehntausende protestieren auf den Straßen Athens, Molotow-Cocktails fliegen

Lesezeit: 1 min
18.10.2012 12:23
Neben dem umfassenden Generalstreik sind auch tausende Griechen in Athen unterwegs, um gegen die Sparpolitik zu protestieren. Schon jetzt ist von über 30.000 Menschen die Rede. Die Demonstranten wollen vor das griechische Parlament ziehen, 4.000 Polizisten warten bereits.
Griechenland: Zehntausende protestieren auf den Straßen Athens, Molotow-Cocktails fliegen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Massive Ausschreitungen bei Protesten in Athen

Während sich die EU-Regierungschefs nach und nach zum EU-Gipfel in Brüssel einfinden (hier geht’s zum Live-Blog) wurde Athen in den frühen Morgenstunden bereits von einem umfassenden Generalstreik lahmgelegt. Die zwei größten Gewerkschaften des Landes hatten zum Streik aufgerufen. Krankenhäuser nehmen nur Notfälle an, Ministerien sind geschlossen, Busse und Bahnen fahren nur unregelmäßig – wenn überhaupt – der Flughafen ist von Arbeitsniederlegungen getroffen, aber auch Museen und Ämter.

Wie der Guardian berichtet, sind mittlerweile tausende Menschen auf den Straßen, um ihrem Unmut über die bereits umgesetzten und noch folgenden Sparmaßnahmen zu protestieren. Neben den Griechen, die die zwei Gewerkschaften mobilisiert hatten und die bereits zu tausenden auf den Straßen sind, sind auch bis zu 25.000 Protestierende der kommunistischen PAME-Gruppe unterwegs.

Auf etlichen Bannern steht: „Wir singen und kämpfen. Lasst und die Sparmaßnahmen blockieren“. Dieses „starrsinnige Beharren auf der Umsetzung der Sparmaßnahmen, das die Rezession verschlimmert sowie die Hoffnung und die Chance auf eine Erholung der Wirtschaft tötet, ist offensichtlich falsch“, sagte Gewerkschafterin Tania Karayiannis dem Guardian. Über 300.000 Familien wären aufgrund der Politik mittlerweile ohne eine einzige Person im Haushalt, die Arbeit habe, fährt sie fort. Ein anderer Gewerkschafter, Dimitris Asimakopoulos, warnt: „Wir versinken in einem Sumpf der Rezession und es wird schlimmer“. 180.000 Unternehmen „sind am Rande des Abgrunds, von 70.000 wird erwartet, dass sie schon in den nächsten Monaten schließen müssen“, ergänzt er.

Etwas später wollen sich die Gewerkschaften und ihre Demonstranten mit den Anhängern der PAME am Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament treffen. Dieser wurde jedoch bereits abgesperrt – 4.000 Polizisten sind vor Ort. Bei den Protesten in den letzten Wochen ist es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Es ist aber noch nicht abzuschätzen, wie die Proteste am heutigen Tag verlaufen werden. Erste kleine Ausschreitungen gab es bereits (hier geht's zum Live-Stream)

[www.dailymotion.com] Themen

Vor EU-Gipfel: Merkel will Projektbonds und mehr Europa

Kompromiss: Alle drei EU-Präsidenten nehmen Friedensnobelpreis entgegen

Merkel: Finanztransaktionssteuer soll Krisenländern helfen


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...