Finanzen

Privatisierung: Troika gibt Griechenland mehr Zeit

Lesezeit: 1 min
23.10.2012 10:45
Die Privatisierung in Griechenland ist ein zähes Geschäft und alle Bemühungen der Regierung sind bisher diesbezüglich zum Scheitern verurteilt gewesen. Aber genau hier gibt es nun schon ein erstes Entgegenkommen der internationalen Gläubiger. Weitere Lockerungen sind zu erwarten.
Privatisierung: Troika gibt Griechenland mehr Zeit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Teil der geforderten Auflagen mit Blick auf die von Griechenland in Anspruch genommenen Finanzhilfen war die Privatisierung staatlichen Eigentums. Doch ganz abgesehen von dem üblichen Wert des staatlichen Eigentums war an eine Privatisierung in den vergangenen Jahren kaum zu denken. Man investiert nicht zwangsläufig gern in ein Land, dessen wirtschaftliche Situation extrem unsicher ist (Spekulanten ausgenommen – hier). Insofern werden mit der Privatisierung bis 2015 lediglich 8,8 Milliarden Euro eingenommen werden können. Geplant waren 19 Milliarden Euro bis 2015.

Wie aus dem Entwurf des jüngsten Troika-Berichts hervorgeht, werden die internationalen Gläubiger Griechenland nun mehr Zeit geben, um die Privatisierungs-Ziele zu erreichen, so Kathimerini. Insgesamt sollen 50 Milliarden Euro durch Privatisierung staatlichen Eigentums eingenommen werden, hier erhält Griechenland ebenfalls mehr Zeit. Es ist somit die erste Lockerung, die die griechische Regierung von den internationalen Gläubigern erhält und es ist sehr wahrscheinlich, dass trotz öffentlicher Verneinung noch weitere folgen werden.

In dieser Woche soll höchstwahrscheinlich der längst erwartete Troika-Bericht veröffentlicht werden. Noch vor einigen Monaten wurde von einem verheerenden Urteil gesprochen, dass sich in dem Bericht finden sollte. Doch der Druck von außen auf die EU hat zugenommen und auch innerhalb der EU haben sich durch diverse Wahlen die politischen Verhältnisse geändert. So dass, wie Samaras es bereits ankündigte (hier), der Troika-Bericht nun doch freundlicher ausfallen wird, als erwartet. Schließlich müssten die EU und die Eurozone zusammengehalten werden.

Betrachtet man die wirtschaftliche Situation des Landes, ist allerdings klar, dass die Umsetzung des Sparpaktes angesichts der Rezession kaum möglich gewesen ist und umgekehrt die Reformen und Auflagen die griechische Wirtschaft noch zusätzlich beschädigt haben (hier). Insofern darf gespannt sein, wie der Troika-Bericht trotz der offensichtlichen Mängel bei der Umsetzung der Auflagen ein positives Fazit ziehen will. Nichtsdestotrotz könnte Griechenland nicht nur an den internationalen Gläubigern scheitern, sondern auch an dem eigenen Parlament (die Opposition will Neuwahlen erzwingen - hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...