Finanzen

Nervosität in Washington: China kauft keine US-Staatsanleihen mehr

Lesezeit: 1 min
18.11.2012 23:30
Im September haben ausländische Institutionen mehr US-Staatsanleihen abgestoßen als erworben. China, der größte Gläubiger der USA, hat seinen Bestand an US-Staatsanleihen seit knapp einem Jahr nicht mehr erhöht. Dies bereitet der US-Regierung zunehmend Probleme, da sie extreme Haushaltsdefizite zu finanzieren hat.
Nervosität in Washington: China kauft keine US-Staatsanleihen mehr

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Im September haben ausländische Institutionen zum ersten Mal in diesem Jahr mehr US-Staatsanleihen abgestoßen als erworben. Die Differenz betrug 17,3 Milliarden Dollar, zitiert der Finanzblog ZeroHedge die aktuelle Statistik des US-Finanzministeriums. Im September hatte die amerikanische Zentralbank quantitative Lockerungen (QE3) angekündigt. Unter anderem wird sie ohne zeitliche Begrenzung jeden Monat für 40 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) kaufen. Aufgrund der angekündigten Maßnahmen wird ein weiterer starker Wertverlust des Dollars und folglich der US-Staatsanleihen erwartet, zumal die Zinsen aktuell extrem niedrig sind.

Während ausländische Käufe von US-Staatsanleihen im September einbrachen, gab es ein Rekordhoch bei den Auslandskäufen von amerikanischen Aktien, so Zero Hedge. Ausländische Investoren erwarben so viele amerikanische Aktien wie seit über drei Jahren nicht. Diese Käufe im Wert von 23,8 Milliarden Dollar seien ebenfalls durch die lockere Geldpolitik der Zentralbank motiviert gewesen. Doch die Erwartung hoher Kursgewinne wurde enttäuscht. Denn seit Mitte September fällt der Dow Jones erheblich (mehr hier).

Beunruhigend für die US-Regierung, die extreme Defizite verursacht, ist das Verhalten Chinas. China ist mit circa 1,16 Billionen Dollar der größte Gläubiger der USA, hat jedoch 2011 seine Bestände an US-Anleihen deutlich zurückgefahren und sie in diesem Jahr zumindest nicht wieder erhöht. Der mit Anleihen im Wert von circa 1,13 Billionen Dollar zweitgrößte Gläubiger der USA und nur noch knapp hinter China ist Japan. Der japanische Staat steht aber zum Jahresende selbst mit einer Billiarde Yen (10 Billionen Euro) in der Kreide. Damit verzeichnet Japan die weltweit höchste Schuldenquote (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...