Politik

Terror-Verdacht: US-Behörden verhaften Designer, weil er zu große Schuhe und eine verrückte Uhr trug

Lesezeit: 2 min
19.11.2012 23:28
Ein kalifornischer Designer wurde am Flughafen Oakland verhaftet, als er mit einer Uhr an Bord eines Flugzeuges gehen wollte, die mit Kabeln und ungewöhnlichen Knöpfen versehen war. Der Mann trug außerdem Schuhe, die nicht der Vorstellung der amerikanischen Sicherheitsbehörden entsprachen. Sein exzentrisches Outfit brachte den Mann für mehr als 24 Stunden ins Gefängnis.
Terror-Verdacht: US-Behörden verhaften Designer, weil er zu große Schuhe und eine verrückte Uhr trug

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Amerika bleibt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Allerdings nicht mehr in dem Sinn, dass jeder Bürger nach seiner Facon selig werden darf, sondern in polizeilicher Hinsicht: Auf dem Flughafen von Oakland wurde der 49-jährige Geoffrey McGann festgenommen, als er mit einer ausgesprochen ungewöhnlichen Uhr durch die Sicherheitskontrolle ging: Die Uhr hatte verschiedene Kabel, Schutzvorrichtungen und Schalter eingebaut. Außerdem trug er UGG-Boots, die zwei Schuhgrößen größer waren als seine Füße und mehrere Einlagen hatten. Die Sicherheitsbehörden fühlten sich an den Schuhbomber Reid errinnert, der ähnliche Schuhe getragen haben soll.

McGann ist Creative Director bei einer kalifornischen Agentur. Er gab an, dass es sich bei der Uhr um ein Kunstwerk handele. Die Behörden stellten bei der Untersuchung fest, dass die Uhr keinen Sprengstoff enthielt. Dennoch wurde McGann mehr als 24 Stunden in Haft gehalten. Erst nachdem die amerikanischen Medien über den Fall berichteten, wurde eine geplante Anklage gegen den Mann fallengelassen. Der Sicherheitsbereich wurde gesperrt, alle Flüge hatten zum Teil zwanzig Minuten Verspätung.

Interessant war die Begründung der Behörden: Der Mann habe sich "auffällig" verhalten, weil er die Uhr in einen Plastikbehälter bei der Sicherheitskontrolle gab und danach seine Jacke über die Uhr legte. Er hatte nur Handgepäck eingecheckt. Weiters machte ihn verdächtig, dass er ein Militär-T-Shirt mit einer Binde zum von Abbinden von Blut (bekannt von jeder Blutabnahme) trug. Die Behörden gaben an, dass es nicht ausreiche, keinen Sprengstoff zu besitzen, um unverdächtig zu sein: Es könnte sich um einen Testlauf gehandelt haben, mit dem McGann einen Terroranschlag vorbereitet haben könnte.

Hätten die aufmerksamen Cops jedoch gleich auf der Website der Agentur nachgeschaut - sie hätten tatsächlich Gründe für die sofortige Deportation des Mannes nach Guantanamo Bay gefunden. McGann hat bereits Kampagnen für Amnesty International, die Aids-Hilfe und für ein drogenfreies Amerika gestaltet.

Besonders der letzte Punkt macht McGann in höchstem Maß verdächtig: Es ist nämlich durchaus vorstellbar, dass sich militante Drogenabhängige für ein drogenfreies Amerika starkmachen, um von ihrer Sucht abzulenken. Spätestens die Blutbinde müsste den Behörden klargemacht haben, dass es sich hier um einen gefährlichen HIV-Infizierten gehandelt haben könnte, der vermutlich irgendwann einen Terroranschlag durch massive Fremdinfizierung geplant haben könnte.

Die Lehre für alle Flugreisenden in den USA: Lesen Sie Ihre Uhr niemals unter die Jacke. Setzen Sie sich am besten auf eine Uhr von Audemars Piguet oder Breitling, wie sie von den Investment-Bankern an der Wallstreet gerne getragen wird. Und ziehen Sie stets Schuhe an, die am besten eine Schuhgröße kleiner sind als Ihr Fuß. Die Blutblasen sollten Sie wegen der schnelleren Weiterreise unbedingt in Kauf nehmen.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...