Politik

Niederländischer Premier: „Ich muss leider wegen Griechenland mein Wahlversprechen brechen“

Lesezeit: 1 min
28.11.2012 16:16
Marc Rutte lehnte im Wahlkampf weitere Hilfen für Griechenland ab. Nun gibt es nicht nur neue Hilfen, sondern diese werden die Niederländer eine weitere Milliarde Euro kosten.
Niederländischer Premier: „Ich muss leider wegen Griechenland mein Wahlversprechen brechen“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Steinmeier bekommt kalte Füße: „Brauchen mehr Zeit für Griechen-Beratung“

Der niederländische Premierminister Mark Rutte hat ein bitteres Geständnis abgelegt. Vor dem Parlament des Landes bezeichnete er seine Zustimmung zu einer weiteren Unterstützung Griechenlands zwar als „notwendige“. Doch im Anschluss an die Parlamentssitzung sagte er, dass diese Entscheidung bedeute, dass er sein Wahlversprechen „nicht ganz einhalten“ kann, berichtete am Dienstag die niederländische Zeitschrift Elsevier. Rutte hatte nämlich im Wahlkampf versprochen, dass er zusätzlichen Hilfen für Griechenland in keiner Form zustimmen werde. Der Griechenland-Deal, der in der Nacht zum Dienstag ausgehandelt worden war (hier), macht diese Versprechen nun zunichte.

Der ausgehandelte Zinserlass für Griechenland wird die Niederlande in den kommenden 14 Jahren rund eine Milliarde Euro zusätzlich kosten. Die oppositionelle Sozialistische Partei (SP) befürchtet, dass dies „nur die erste Milliarde“ ist, die an Griechenland geht. Es bestehe das Risiko, „dass in einem oder zwei Jahren ein weiterer Schuldenschnitt notwendig wird“, sagte der SP-Abgeordnete Arnold Merkies. Der Chef der Partei für die Freiheit (PVV), Geert Wilders, kommentierte die Entscheidung des Premiers über Twitter: „Rutte ist nett zu den Griechen, aber hart zu den Niederländern“. Portugal fordert indes ähnliche Erleichterungen wie Griechenland und könnte damit im Erfolgsfall den niederländischen Haushalt weitere Kosten aufbürden (hier).

Weitere Themen

Citi: Griechenland scheidet trotz Rettung 2013 aus dem Euro aus

Sparen sollen andere: Polen besteht auf hohen Agrarsubventionen

Härte gegen Stahlkonzern: Hollande droht ArcelorMittal mit Enteignung


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...