Politik

UK-Banken: 2,6 Milliarden Dollar Strafe für Terror-Finanzierung und Geldwäsche

Lesezeit: 1 min
11.12.2012 12:29
Die beiden größten britischen Banken, HSBC und Standard Chartered, müssen sich schweren Vorwürfen beugen und Geldstrafen an die amerikanischen Finanzbehörden zahlen. Angesichts der fragwürdigen Nebenverdienste der Banken fallen diese allerdings dürftig aus.
UK-Banken: 2,6 Milliarden Dollar Strafe für Terror-Finanzierung und Geldwäsche

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell

Alle lachen über Barroso: Die bizarren Fotos vom Friedensnobelpreis

Die Vorwürfe gegen die britischen Banken wiegen schwer: von Terror-Finanzierung im Nahen Osten, über Geldwäsche bis hin zu der Verwicklung in internationalen Drogenhandel ist die Rede, wenn es nach der Ansicht der amerikanischen Sicherheitsbehörden geht. Die HSBC und Standard Chartered machen freiwillig die Brieftasche auf und zahlen Milliardenstrafen an die US-Behörden, um laufende Ermittlungen in diese Richtung zu unterlaufen.

Man wolle aus den Fehlern der Vergangenheit lernen: „Wir akzeptieren die Verantwortung für die Fehler aus der Vergangenheit. Die HSBC unterscheidet sich fundamental von der Organisation, die damals diese Fehler begangen hat“, sagte HSBC-Chef Stuart Gulliver einem Bericht der FT zufolge. Die Bank erklärt sich dazu bereit, eine Strafe von 1,92 Milliarden Dollar zu zahlen.

Die HSBC wird beschuldigt, Milliardengeschäfte mit dem Iran abgewickelt und somit die Sanktionen gegen das Land unterwandert zu haben. Außerdem wurden mehr als zwei Milliarden Dollar aus Mexico in die USA überwiesen, eine Summe, die den US-Behörden zufolge nur durch eine Verwicklung in den illegalen Drogenhandel zustande gekommen sein könne.

Auch die Standard Chartered, eine weitere britische Bank, muss eine Strafe in Höhe von 667 Millionen Euro zahlen. Ihr werden unter anderem die Verfälschung von Unterlagen und die Täuschung der Behörden im Zusammenhang einer Untersuchung ihrer Bankgeschäfte mit Ländern wie dem Iran vorgeworfen. Hierbei geht es um Überweisungen in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar, die nicht ordnungsgemäß deklariert worden seien.

Der Chef der Bankenaufsichtsbehörde des US-Bundeststaates New York, Benjamin Lawsky, nannte die Standard Chartered in diesem Zusammenhang eine „Schurken-Institution“. Angesichts der Höhe der nichtdeklarierten Nebengeschäfte der beiden Banken und ihrer Bereitschaft, die Strafen für vergangene Geschäfte zu zahlen, stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis diese Strafen zu dem Ertrag der Banken aus diesen Geschäften stehen.

Weitere Themen:

Schwere Krise bei ThyssenKrupp: 5 Milliarden Euro Verlust

Francois Hollande drängt Monti zur Rückkehr in die Politik

China kauft sich im kanadischen Energie-Markt ein


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...

DWN
Politik
Politik Steinmeier reist mit Dönerspieß und Imbissbesitzer in die Türkei
22.04.2024

Zehn Jahre ist es her, dass ein Bundespräsident der Türkei einen Besuch abgestattet hat. Jetzt reist Frank-Walter Steinmeier an den...

DWN
Technologie
Technologie Auftakt der Hannover Messe: Industrie mahnt Reformen an
22.04.2024

In Hannover hat wieder die traditionelles Messe für Maschinenbau und Elektrotechnik begonnen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete...

DWN
Politik
Politik Parteiensympathie unterscheidet sich zwischen Stadt und Land
22.04.2024

Wie unterschiedlich ticken die Menschen politisch auf dem platten Land und in der Großstadt? Eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW befindet sich im „Preiskrieg" und will um Marktanteile in China kämpfen
22.04.2024

Lange war Volkswagen der Platzhirsch unter den Automobilherstellern in China. Doch nun tobt ein brutaler Wettbewerb um den Markt für...