Politik

Basel III: Regulierer kapituliert vor den Banken

Lesezeit: 1 min
07.01.2013 01:47
Die Banken können mehr Schrottpapiere als Kreditsicherheiten vorhalten als ursprünglich geplant. Damit wird Basel III deutlich aufgeweicht. Die Finanzindustrie spricht von einem großen Erfolg.
Basel III: Regulierer kapituliert vor den Banken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Banken brauchen sich vor den neuen Basel III-Regulierungen nicht mehr zu fürchten: Das Regulierungs-Kommitte unter dem Vorsitz von Sir Mervyn King von der Bank of England teilte am Sonntag mit, man habe sich entschlossen, die Regeln zur Eigenkapitalbildung lockerer als ursprünglich geplant anzusetzen. Damit können Banken schlecht gewertete Papiere weiter bei den Zentralbanken als Sicherheiten für Kredite hinterlegen. Auch die Berechnungsmethoden wurden "angepasst". Damit können die Banken auch im Derivate-Bereich weiter umstrittene Papiere verwenden, um an frische Liquidität zu kommen.

Die Regulierer betonten, dass sie trotzdem ein Auge auf besonders anfällige Institute haben wollen. In der Finanzindustrie wurde die Lockerung mit Erleichterung begrüßt. Vor allem die französischen Banken erhoffen sich nun ein geruhsameres Jahr. Sie halten besonders viele Schrottpapiere und gelten allgemein als besondere Unsichersfaktoren für das globale Finanzsystem.

Nach einer Erhebung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht fehlten den weltgrößten Instituten Ende 2011 nach den bisher geltenden Kriterien etwa 1,8 Billionen Euro an Liquidität, um die Eigenkapital-Mindestanforderungen zu erfüllen. Nun sollen die Banken bis 2019 Zeit bekommen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen. Ursprünglich hätte die Lage bereits bis 2012 stabilisiert werden sollen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...