Politik

Berlusconi: Korruption ist nicht unanständig, sondern hilft der Politik

Lesezeit: 1 min
15.02.2013 15:19
Der italienische Wahlkampf findet in einem Umfeld der Bankenskandale und Korruptionsvorfälle statt. Silvio Berlusconi versteht die Aufregung nicht. Die Zahlung von Schmiergeldern sei notwenig, damit man bestimmte Geschäfte machen können. Solche Zahlungen seien nichts Unanständiges, sondern lediglich eine Form von „Provisionen“.
Berlusconi: Korruption ist nicht unanständig, sondern hilft der Politik

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Finanztransaktions-Steuer: Elf Länder wollen die Welt besteuern

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der frühere italienische Premier Silvio Berlusconi hat die Korruption als notwendig verteidigt. Bestechungsgelder seien eine Tatsache, und bei Verhandlungen in den Entwicklungsländern seien sie schlicht „notwendig“, zitiert ihn die FT.

Berlusconi verteidigte ausdrücklich Giuseppe Orsi, den Chef des italienischen Rüstungskonzerns Finmeccanica. Dieser war am Dienstag wegen Verdachts auf Korruption festgenommen worden (mehr hier). „Das sind keine Verbrechen“, sagte Berlusconi. Es handle sich bei den Schmiergeldern vielmehr um „Provisionen“. Berlusconi selbst unterhielt bis zu seinem Sturz auch enge Beziehungen zum Vatikan. Papst Benedikt XVI. ist wegen der Verwicklungen der Kirche in die italienischen Finanz-Skandale überraschend zurückgetreten (hier).

Bei den Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar könnte sich eine Pattsituation ohne Sieger ergeben, sodass schon jetzt Neuwahlen im Gespräch sind (mehr hier). Der Wahlkampf ist indes von Korruptionsskandalen geprägt. Die herrschende politische Klasse befürchtet, dass die Wähler sich in diesem Umfeld eher dem Protestpolitiker Beppe Grillo zuwenden.

„Wir machen uns keine Sorgen, dass Grillo mehr Stimmen bekommt als wir – das wird er nicht. Wir machen uns Sorgen, weil Unmut und Wut sich schnell in Italien ausbreiten“, zitiert die FT den PD-Chef Pier Luigi Bersani. Zwar liegt seine Partei in Umfragen knapp vor Berlusconi. Doch sie steht in der Schusslinie, denn sie ist in den Skandal um Monte die Paschi verwickelt (mehr hier).

Auch Mario Montis technokratische Regierung ist unter Beschuss. Denn Monti steckt nicht nur im Bankenskandal mit drin, sondern auch in der Korruptionsaffäre um Finmeccanica. Denn er selbst hatte den unter Verdacht stehenden Chef des Rüstungskonzerns eingesetzt (mehr hier).

Weitere Themen

Spitzel-Skandal in Spanien: Sozialisten setzten Detektive auf andere Parteien an

Umfrage: Europäer fürchten um ihre Renten

Deutscher Ernst von Freyberg wird neuer Chef der Vatikan-Bank


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...