Politik

Berlusconi schlägt zurück: „Merkel ist eine DDR-Bürokratin“

Lesezeit: 1 min
20.02.2013 13:51
Silvio Berlusconi keilt zurück: Nachdem sich mehrere deutsche Minister in den italienischen Wahlkampf eingemischt und vor Berlusconi gewarnt hatten, attackiert der Cavalliere Angela Merkel. Immerhin bescheinigt er ihr Intelligenz.
Berlusconi schlägt zurück: „Merkel ist eine DDR-Bürokratin“

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Wenige Tage vor den Parlamentswahlen in Italien holte Silvio Berlusconi gegenüber Angela Merkel noch einmal  aus. Bei einer Ansprache vor Unternehmen in der norditalienischen Stadt Monza sagte er: „Frau Merkel ist als Bürokratin in Ost-Deutschland mit seiner zentralistischen Wirtschaft hervorgegangen.“ Sie sei von einer „tiefsitzenden Kultur geprägt, der zufolge die Wirtschaft eisern organisiert werden muss“, sagte Berlusconi. Allerdings kann der Cavalliere auch charmant sein: Merkel sei sehr intelligent und wisse, was sie tue.

Angela Merkel denke, dass in jedem Staat das Defizit maximal 0,5 Prozent betragen müssen“, kritisierte Berlusconi. Doch dies sei nicht für alle Staaten möglich. „Es ist ein Wahnsinn, einem Land, das nicht wächst, ein Spardiktat aufzuzwingen“, sagte Berlusconi. Außerdem habe er, um zu regieren, die Zustimmung der Wähler erbeten und erhalten, und nicht die Zustimmung von Frau Merkel.

Berlusconi reagierte damit auf Warnungen deutscher  Politiker vor einer Rückkehr Berlusconis auf die politische Bühne. Vor allem Wolfgang Schäuble hatte den Italienern geraten, Monti zu wählen und Abschied von der der Bunga-Bunga Ära zu nehmen (hier). Für Bunga-Bunga kann sich auch Außenminister Guido Westerwelle nicht erwärmen. Ruprecht Polenz (CDU) sprach dem Chef der italienischen PDL ab, notwendige Reformen durchzuführen und die Zukunft Italiens positiv zu beeinflussen. Mit Blick auf seine vorherige Amtszeit an Italiens Spitze wird Berlusconi weiterhin als problematisch bei den Bemühungen für mehr Integration in der EU angesehen.

Tatsächlich sparte Berlusconi seit Beginn des Wahlkampfs auch nicht an kritischen Bemerkungen bezüglich der derzeitigen EU-Politik. „Der Euro ist eine schwache Währung, weil er keine Zentralbank hat, die ihn unterstützt“, sagte er am Dienstag der Corriere della Sera. „So lange es keine (Zentral-) Bank gebe, die die Staatsanleihen garantiert und die nicht auf das Gelddrucken vorbereitet ist“, werden einige Länder wohl gezwungen sein, zu ihren nationalen Währungen zurückzukehren“, so Berlusconi außerdem.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...