Deutschland

Offizielle Inflation: Energiepreise und Lebensmittel explodieren

Lesezeit: 1 min
20.02.2013 10:58
Im Januar sind die Preise für Energie und Lebensmittel drastisch gestiegen. Offiziell ist die Inflations-Rate für den gesamten Warenkorb jedoch mit 1,7 Prozent so niedrig wie schon lange nicht. Damit erhält die EZB eine weitere Lizenz zum Gelddrucken.
Offizielle Inflation: Energiepreise und Lebensmittel explodieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Januar in Deutschland 4,5 Prozent über dem Vorjahresmonat und gegenüber dem Vormonat Dezember erhöhten sie sich um 0,9 Prozent. Ganz gleich ob bei Gemüse (+8,6%), Obst (+7,9%), Fleisch (+6,4%) oder Fisch (+5,1%) – die Preise verteuerten von Januar 2012 zu Januar 2013 massiv. Zumal bei diesen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, abgesehen von der Problematik bei der Zusammenstellung des Warenkorbs für die Berechnung der Inflation (hier), auch nicht der tatsächliche Inhaltsvergleich bei den entsprechenden Produkten erfolgt. So wird beispielsweise nur der offensichtliche Preis für Lebensmittel wie etwa Dosentomaten als Maßstab genommen. Ob sich jedoch trotz des gleichbleibenden Preises die Qualität des Produktes oder vielleicht auch das Abtropfgewicht verändert haben, wird nicht betrachtet. Ein Umstand, der die offiziellen Verbraucherpreise jedoch noch deutlich stärker in die Höhe treiben könnte. Zuletzt zeigte der aktuelle Verbraucherskandal um Pferdefleisch in Rindfleischprodukten, wie zur Senkung von Kosten bei der Herstellung von Unternehmen auf günstigere Produkte bei der Fleischverarbeitung zurückgegriffen wird, ohne den Verbraucher zu informieren.

Neben den Nahrungsmitteln zeigte sich im Januar jedoch auch ein massiver Anstieg bei den Energiekosten. So lagen hier etwa die Verbraucherpreise um 3,9 Prozent höher als noch im Januar 2012. Vor allem die Strompreise zogen stark an: um 12,1 Prozent. Eine Entwicklung, die von der CDU bereits zu Wahlzwecken genutzt wird (hier). Besonders die Energiewende spielt bei dem Anstieg der Energiepreise eine wesentliche Rolle. Dies spürten beispielsweise 2012 zwölf Millionen Haushalte, für die das vergangene Jahr zum teuersten Heizkostenjahr überhaupt wurde (mehr hier).

Offiziell gibt es so gut wie keine Inflation: Die Inflationsrate des Statistischen Bundesamts betrug im Januar gerade mal 1,7 Prozent, lag somit weit unter dem offiziellen Ziel der EZB (2 Prozent). Es darf erwartet werden, dass diese Entwicklung der EZB die Handhabe zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen gibt. Auch in Japan (hier) und Großbritannien hatten die Regierungen mit der niedrigen Inflation argumentiert, um die unabhängigen Zentralbanken zu zwingen, mehr Geld in den Finanzmarkt-Kreislauf zu pumpen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...

DWN
Technologie
Technologie Verhandelt Apple mit Google über KI-Technologie?
18.03.2024

Gibt es bald Googles KI auf Apples iPhones? Laut gut informierten Kreisen verhandelt Apple angeblich mit Google über die Integration von...

DWN
Panorama
Panorama ifo-Institut und EconPol Europe: Wirtschaftsforscher fordern mehr Energie-Zusammenarbeit in Europa
18.03.2024

Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die EU, im Zusammenhang mit ihrer Energiepolitik aus der aktuellen Energiekrise zu lernen und mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeiten ohne Grenzen: Was beim Homeoffice im Ausland zu beachten ist
18.03.2024

Arbeiten über Grenzen hinweg: Ein Trend, der immer beliebter wird - und große Chancen bietet, wenn Sie steuer- und...