Politik

Rumänien sauer wegen Schengen: „Deutschland hätte Mund halten sollen“

Lesezeit: 1 min
05.03.2013 13:51
Die rumänische Regierung ist empört über das Veto Deutschlands zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum. Rumänien habe es nicht nötig, „vor der EU zu buckeln“ - und werde nun auf den Beitritt zu Schengen von sich aus verzichten.
Rumänien sauer wegen Schengen: „Deutschland hätte Mund halten sollen“

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Äußerungen des deutschen Innenministers Hans-Peter Friedrich bezüglich eines deutschen Vetos zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens haben in Rumänien Erzürnen ausgelöst. Deutschland habe die Gelegenheit  verpasst, „den Mund zu halten“, sagte der rumänische Innenminister Radu Stroe. Ähnlich reagierte der Außenminister des Landes, Titus Corlatean. Seiner Meinung nach sei es ein Fehler gewesen, vor der EU zu buckeln, statt die Interessen Rumäniens auf würdige Weise zu vertreten. Sein Land habe bisher auch ohne Mitgliedschaft im Schengenraum gelebt und könne dies auch weiterhin tun, zitiert ihn die FAZ. Corlatean sieht in dem deutschen Veto sogar eher Parteien-Kalkül. Der Entschluss Deutschlands gehe nicht auf das ganze Land zurück, sondern auf einen „Teil der christlich-demokratischen Regierung“, sagte Corlatean. Diese gehöre nämlich der gleichen politischen Familie an, wie die Liberaldemokraten in der Opposition der rumänischen Regierung.

Eine Reaktion aus Bulgarien gab es noch nicht. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Bojko Borissow bereitet sich das Land auf Neuwahlen im Mai  vor. Massive Proteste der Bevölkerung führten zum Rückritt des Ministerpräsidenten.

Friedrich begründete das Veto Deutschlands mit den verheerenden Auswirkungen, die ein Beitritt Rumäniens und Bulgariens für Deutschland mit sich bringen könnten- „Es kann doch nicht sein, dass sich irgendwann einmal aus ganz Europa die Leute auf den Weg machen nach dem Motto: In Deutschland gibt es die höchsten Sozialleistungen“, so Friedrich (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...