Politik

Bundesregierung kontrolliert sich in Stabilitäts-Fragen selbst

Lesezeit: 1 min
19.03.2013 01:59
Nach dem bisher völlig unsichtbaren European Systemic Risk Board der Europäischen Zentralbank hat nun auch die Bundesbank ein neues Aufsichtsgremium geschaffen. Wenn es hoch kommt, wird der Ausschuss Papier produzieren. Originell: Die Politik beaufsichtigt sich selbst, wie man der Besetzung des Ausschusses entnehmen kann.
Bundesregierung kontrolliert sich in Stabilitäts-Fragen selbst

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Ausschuss für Finanzstabilität soll gesamtwirtschaftliche Entwicklungen überwachen und bei Gefahren Warnungen oder Empfehlungen abgeben. „Adressaten können die Bundesregierung, die BaFin oder andere öffentliche Stellen sein“, so die Bundesbank in einer Aussendung. Am Montag nahm der Ausschuss seine Arbeit auf. Die Notwendigkeit, die Gesamtwirtschaft und das Finanzsystem auf Ebene einzelner Institute gemeinsam zu überwachen sei gewachsen, zitierte die AFP Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Die Schaffung des Gremiums sei eine Konsequenz aus der Finanzkrise der vergangenen Jahre, so Schäuble in der konstituierenden Sitzung. Grundlage für die Risikoanalyse des Gremiums sollen die Daten der Bundesbank sein. Getagt wird einmal pro Quartal.

Die Besetzung des Ausschusses ist allerdings äußerst fragwürdig. Neben der Bundesbank, der BaFin sowie der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung werden auch drei Vertreter des Bundesfinanzministeriums das Gremium besetzen. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Politik sich selbst beaufsichtigen will. Inwiefern das die Sinnhaftigkeit des Ausschusses beeinträchtigt, bleibt abzuwarten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...