Finanzen

Teure Rettung: Bundestag muss 2,5 Milliarden Euro für Zypern freigeben

Lesezeit: 1 min
04.04.2013 00:50
Wenn der Bundestag in Kürze die Zypern-Rettung durchwinken wird, geht es um mindestens 2,5 Milliarden Euro aus deutschen Steuergeldern. Bei der gegenwärtigen Verfassung Zyperns ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die Deutschen diese Summe jemals wiedersehen werden.
Teure Rettung: Bundestag muss 2,5 Milliarden Euro für Zypern freigeben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Italienische Familie schmuggelt 110kg Gold in die Schweiz

Wieder ein neues Rettungspaket und entsprechend weitere Garantien, die Deutschland für ein Euro-Land übernehmen muss. Am Dienstag sagte der Internationale Währungsfonds Zypern einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Euro zu. Entsprechend der Quote beim IWF (6,12%) übernimmt Deutschland im Fall der Zypern-Milliarde dann immerhin Garantien für 61,2 Millionen Euro. Nur die Anteile am IWF-Kredit für Zypern der USA und Japans sind gemessen an ihren Beitragsquoten noch höher: 177 Millionen und 65,6 Millionen Euro.

Risiko von über 2,5 Milliarden Euro

Doch im Gegensatz zu den USA und Japan muss der deutsche Steuerzahler noch weitere Garantien für Zypern übernehmen. Neben den 61,2 Millionen über den IWF kommt ja noch der deutsche Anteil zu dem 9-Milliarden Kredit des ESM hinzu. Hier liegt die Quote für Deutschland bei einem Anteil von 27,146 Prozent. Das entspricht im Fall Zypern Garantien in Höhe von etwa 2,44 Milliarden Euro, dies bestätigte auch Pieter Cleppe vom Think Tank Open Europe den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Somit beträgt das Risiko, das der deutsche Steuerzahler tragen muss, wenn der Bundestag das Rettungspaket für Zypern in der 3. April-Woche durchwinkt, über 2,5 Milliarden Euro. „Obwohl Zypern eine kleine Wirtschaft ist, werden die Deutschen ohne jeden Zweifel nicht besonders begeistert darüber sein, die Garantien in dieser Höhe zu leisten“, so Pieter Cleppe.

Griechenland: 93 Milliarden Euro Risiko

Die wirtschaftlich schlechte Lage Zyperns und der ungewisse Ausgang der Restrukturierung des Bankensektors lassen die Wahrscheinlichkeit, in ein paar Jahren noch weitere Hilfskredite geben zu müssen, zudem eher ansteigen als sinken. Am Beispiel Griechenland konnte gut beobachtet werden, wie nach und nach mehr Geld ins Land gepumpt wurde und sich die Risiken erhöhten. Bis zu 93 Milliarden Euro könnte Griechenland den deutschen Steuerzahler am Ende kosten (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...