Finanzen

ESM erstmals angezapft: 9 Milliarden Euro für die Schulden von Zypern

Lesezeit: 1 min
13.04.2013 03:38
Die EU-Finanzminister haben am späten Abend in Dublin erstmals den ESM angezapft: Zypern erhält 9 MIlliarden Euro für den Schuldendienst. In Nikosia sind drei Mitglieder der Zentralbank zurückgetreten, nachdem die EZB verlangt hatte, das Gold aus Zypern müsse ebenfalls zur Begleichung der Schulden verwendet werden.
ESM erstmals angezapft: 9 Milliarden Euro für die Schulden von Zypern

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU-Finanzminister haben am Freitagabend einen weiteren Schritt zur Stabilisierung der europäischen Banken-Szene getan: 9 Milliarden Euro aus dem ESM gehen nach Zypern, der IWF gibt eine Milliarde. Das Geld wird, wie in Griechenland, fast zur Gänze in die Schuldendienst gehen. Die Zypern-Rettung ist wegen der hohen Schulden des Landes vor allem eine Banken-Rettung. Die EU will verhindern, dass sich das Banken-System destabiliert.

ESM-Chef Klaus Regling zeigte sich zufrieden mit dem Ergebniss. Er berichtete, dass der ESM bei seiner jüngsten Aktion 8 Milliarden Euro eingesammelt habe. Das Geld wird mit einem Prozent verzinst. Weil die Anleger sonst kaum noch Zinsen für ihr Geld bekommen, ist das offenbar für einige schon ein  gutes Investment.

EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte, man werde dem Volk von Zypern beistehen.

Der zypriotische Präsident Anastasiades sagte, Zypern werde noch erheblich mehr Geld benötigen.

Rehn räumte ein, dass die Wirtschaft in Zypern in diesem Jahr um 15 Prozent schrumpfen dürfte.

Zur selben Zeit hat die EZB bei der Zentralbank von Zypern die Macht übernommen. EZB-Präsident Mario Draghi forderte die Notenbank auf, die zypriotischen Goldreserven ebenfalls für den Schuldendienst zu verwenden.

Drei Vorstandsmitglieder der Zentralbank traten daraufhin zurück.

Der Chef der Zentralbank von Zypern richtete einen Hilferuf an die Öffentlichkeit: Die Zentralbank werde von der EZB ihrer Unabhängigkeit beraubt (hier).

Zentralbank-Chef Demetriades Panicos sagte weiters, dass er und seine Familie Todesdrohungen erhielten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...