Der US-Manager einer Fabrik für medizinischen Bedarf wird seit fünf Tagen von seinen chinesischen Arbeitern gefangen gehalten. Sie fordern zwei Monatsgehälter, die er ihnen schulde.
Der Manager Chip Starnes bestreitet die Vorwürfe seiner Angestellten, berichtet Independent.ie. Durch das Gitter seines Bürofensters kann er ins Freie blicken. Doch die circa 100 Arbeiter lassen ihn nicht gehen, seit Gerüchte aufgekommen sind, dass das gesamte Werk in der nordöstlichen Pekinger Vorstadt geschlossen werden solle. Starnes bestreitet entsprechende Pläne. Doch die Arbeiter fürchten, er könnte sich in die USA absetzen, ohne sie bezahlt zu haben.
Tatsache ist, dass Starnes 30 Arbeiter entlassen hat, da Teile der Produktion von Specialty Medical Supplies nach Indien verlegt werden. Die Abfindungen dieser 30 Leute seien „ziemlich gut“ gewesen, so Starnes. Denn sie hätten bis zu neun Jahren für sein Unternehmen gearbeitet. Doch am Freitag seien falsche Gerüchte über eine Schließung der gesamten Produktion aufgekommen.
„Sie verlangen volle Abfindungszahlungen, aber sie haben ja noch einen Job. Das ist das Problem“, sagte der 42-jährige Manager. Er trägt noch immer dieselben Sachen, mit denen er am vergangenen Freitagmorgen zur Arbeit kam. Starnes sagte, die Arbeiter verweigerten ihm den Schlaf, indem sie andauernd gegen das Fenster seines Büros schlügen.
Der Streit macht auf generelles Problem in China aufmerksam. Immer wieder stehen Arbeiter ohne Abfindung oder sogar ohne Gehalt da, wenn ihr Werk schließt oder ihre Arbeit beendet ist.