Finanzen

Erneute Panik in Zypern: Kapitalflucht trotz Kontrollen

Lesezeit: 1 min
28.06.2013 02:15
Die Einlagen bei den zypriotischen Banken sind massiv gesunken. Die Kapitalkontrollen können offenbar nicht verhindern, dass immer mehr Geld abfließt. Dem Bankensystem droht erneut der Crash. Daher wollte die zypriotische Regierung den Bailout neu verhandeln.
Erneute Panik in Zypern: Kapitalflucht trotz Kontrollen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Kapitalkontrollen in Zypern verhindern nicht, dass immer mehr Geld aus dem Bankensystem des Landes abfließt. Die Sparer wollen ihr Geld in Sicherheit bringen und bringen die Banken damit in massive Probleme.

Die Einlagen bei den zypriotischen Banken fielen im Mai um 1,44 Milliarden Euro, berichtet die Zentralbank des Landes. Sie liegen nun bei 55,9 Milliarden Euro. Das sind circa 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die Kapitalkontrollen wurden in Kraft gesetzt, um einen Bank-Run zu verhindern. Denn im Rahmen des Zypern-Bailouts im März haben Sparer mit Guthaben über 100.000 Euro den Großteil ihrer Guthaben verloren (mehr hier). Wer kann, versucht daher, sein Geld aus Zypern abzuziehen. Denn es drohen weitere Haircuts.

Von Januar bis Mai sind die Einlagen bei zypriotischen Banken um 14 Milliarden Euro zurückgegangen. Allein im April gab es Kapitalflucht und Sparer-Haircuts im Umfang von 6 Milliarden Euro.

Aufgrund der Probleme hatte der zypriotische Präsident, Nicos Anastasiades, kürzlich vorgeschlagen, die strengen Auflagen für die Hilfsgelder der EU zu lockern. Doch damit stieß er bei der EU auf Ablehnung (mehr hier).

Die anhaltende Kapitalflucht zeigt, dass der Bailout nicht fruchtet. Trotz oder gerade wegen des Sparer-Haircuts steuert das zypriotische Bankensystem in den Crash. Die vielen Milliarden Euro an Hilfsgeldern sind letztlich sinnlos verbrannt worden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...