Wiederholt kam es am vergangenen Wochenende in Berlin-Kreuzberg zu Handgreiflichkeiten gegen Wahlhelfer der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Direktkandidat Andreas Dahl und ein Mithelfer wurden an der Plakatierung gehindert und beschimpft.
Einen organisierten Angriff durch linke Aktivisten schließt die AfD jedoch aus. „Es wurde niemand verletzt“, sagte AfD-Pressesprecher Frank Hessenland den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Es habe sich vielmehr um „aufgebrachte Kreuzberger“ gehandelt, die „vermutlich der linken Ecke“ zugeordnet werden könnten. Die Angreifer seien aber nicht als linke Aktivisten oder Punks zu erkennen gewesen.
Die Gegend um das Schlesische Tor und die Skalitzer Straße sei nicht gerade ein bürgerliches-liberales Milieu, sagte Hessenland. Der Vorfall war schon der Fünfte der gleichen Art in Kreuzberg. „Die befürchten, dass die AfD einen nationalsozialistischen Hintergrund hat und wollten das aber nicht zulassen. Das ist so eine Art Kiezschutz“.
Die Situation hat sich hochgeschaukelt. Zuerst waren es nur drei bis vier Berliner, die die Plakatierung verhindern wollten. „Wir sind aber eine demokratische Partei und wir dürfen das.“ Die AfD-Mitglieder weigerten sich daher, die Arbeit einzustellen. „Von anfangs vier Leuten wuchs das auf 20 Leute an, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Hessenland den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Ähnliche Vorfälle sind aus Gießen und in Nürnberg bekannt geworden.
Die AfD empfindet den Angriff auf die Wahlhelfer als „unfair“. Sie will daher in den Dialog treten mit den Bürgern. „Wir gehen da wieder hin und hängen unsere Plakate auf. Wir müssen mit den Menschen reden und darauf freue ich mich“, sagte Hessenland. „Wir sind keine linke Partei, wir sind eine bürgerliche und liberale Partei.“ Trotzdem wird die AfD von einigen der rechten Szene zugeordnet.
Das schlechte Image der AfD enstehe überwiegend im Internet. „Es gibt viele Rechte, die im Internet für die AfD posten, was dem AFD-Vorstand gar nicht so genehm ist“, sagte Hessenland. „Aus der Partei Die Freiheit sind einige Mitglieder zu der AfD rübergewandert und die sind manchmal sehr lautstark. Das ist ein innerparteilicher Kampf, der noch nicht ausgestanden ist.“
In der politischen Landesleitung spielten diese Strömungen jedoch keine Rolle, damit könne man auch nichts gewinnen. Das seien „Einzelfälle“, die auf sozialen Netzwerken wie Facebook lautstark geäußert würden. „Das schadet dem Image der AfD“. Dabei gehe es vielmehr „um einen ökonomischen Zusammenhang, der diskutiert werden muss“. Die AfD spricht sich hauptsächlich für die Abschaffung des Euro und für die Rückkehr zur D-Mark aus.