Finanzen

US-Notenbank: Janet Yellen ist die Favoritin des billigen Geldes

Lesezeit: 1 min
16.09.2013 23:45
Nach dem Rückzug von Lawrence Summers für die Nachfolge von Ben Bernanke hat nun Janet Yellen die besten Chancen. Sie ist eine Zentral-Bankerin, die die Arbeitslosigkeit mit höherer Inflation bekämpfen will.
US-Notenbank: Janet Yellen ist die Favoritin des billigen Geldes

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der frühere US-Finanzminister Lawrence Summers hat seine Kandidatur für den Chef-Posten der US-Notenbank zurückgezogen. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Prüfungsverfahren für ihn eine bittere Erfahrung bedeutet hätte.

Er wolle mit seiner Entscheidung möglichen Schaden von der Regierung, der Fed und der Wirtschaft abwenden, schreibt er in einem offen Brief an den amerikanischen Präsidenten Obama. Offenbar ist sich Summers darüber bewusst, dass seine Gegner eine erfolgreiche Übernahme des Fed-Postens verhindert hätten.

Summers ist ein Befürworter der Deregulierung der Finanzmärkte. In der Vergangenheit machte er auch immer wieder mit kontroversen Aussagen auf sich aufmerksam. Als Chefökonom der Weltbank im Jahr 1991 sagte er, dass die Entsorgung von Giftmüll in Entwicklungsländer legitim sei.

„Aus Kostengründen sollte Giftmüll dort deponiert werden, wo der Lebensstandard und die Lebenserwartung niedrig sind. Wenn die Lebenserwartung ohnehin niedrig ist, kann man durch eine gesundheitsschädigende Verschmutzung auch nicht mehr viel verlieren“, zitiert Hermann Sautter von der Uni Göttingen Summers in einem Artikel von 2003. Kurz nach dieser Aussage musste Summers seinen Posten als Chefökonom räumen.

Von seinem Rückzug könnte die Vizepräsidentin der Fed, Janet Yellen, profitieren. Denn sie gilt aktuell als Top-Favoritin für den Posten. Ihren Schwerpunkt hat sie im Bereich des Arbeitsmarkts. Sie ist eine Verfechterin der expansiven Geldpolitik. Eine Inflation würde sie im Gegenzug für eine niedrigere Arbeitslosenquote in Kauf nehmen.

Yellen ist insgesamt staatlichen Eingriffen zugeneigter als Summers. So setzt sie sich im Gegensatz zu Larry Summers für eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte ein. Das geht aus einer Rede beim Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor, die sie im Juni hielt. Dabei geht es hier hauptsächlich um die Stabilität systemrelevanter Finanzinstitute (SIFI- systemically important financial Institution). Das sind vor allem Großbanken.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...