Deutschland

Schäuble: Deutschland muss mehr Geld an Brüssel abliefern

Lesezeit: 1 min
20.09.2013 13:35
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beklagt einen überrraschenden Rückgang der Steuereinnahmen. Einen Sündenbock hat Schäuble auch schon ausgemacht: Die EU hätte deutlich mehr deutsche Mittel "abgerufen" als noch im Vormonat. Man fragt sich, welche Überraschungen noch kommen werden.
Schäuble: Deutschland muss mehr Geld an Brüssel abliefern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble teilte am Freitag mit, dass die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im Monat August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent gesunken sind – obwohl die Bürger deutlich mehr Lohn- und Umsatzsteuer zahlten.

Diesen „leichten Aufkommensrückgang“ auf 40,3 Milliarden Euro erklärt das Finanzministerium in seinem Monatsbericht unter anderem mit höheren Zahlungen an die EU, die von den tatsächlich gezahlten Steuern der Bürger abgerechnet werden. Die Zahlungen an die EU lagen im August mit 2,3 Milliarden Euro um 15,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

„Die Kommission hat in diesem Monat von ihrer Möglichkeit Gebrauch gemacht, die ihr zustehenden Gelder wesentlich stärker auszuschöpfen als noch im gleichen Monat des Vorjahres. (…) Wie hoch die jährlichen Eigenmittelabführungen der Mitgliedstaaten zum EU-Haushalt tatsächlich sind, lässt sich erst am Ende des Haushaltsjahres beziffern.“

Grund für den stärkeren Zugriff der EU-Kommission auf deutsche Gelder ist das nahende Ende des mehrjährigen EU-Haushalts Ende dieses Jahres. Kurz vor Schluss werden daher noch Mittel für EU-Programme abgefragt.

Die Einnahmen aus der Lohnsteuer und der Umsatzsteuer waren im August stabil. Sie lagen bei 12,4 Milliarden Euro beziehungsweise 17,3 Milliarden Euro. Das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Die Steuereinnahmen von Januar bis August liegen mit 362 Milliarden Euro 2,6 Prozent höher als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Doch im August fielen die Einnahmen von Bund und Ländern nun erstmals deutlich geringer aus.

Grund dafür seien verschiedene einmalige Sondereffekte. So brachen die Einnahmen aus der Dividenden-Steuer ein. Im Vorjahr hatte eine besondere Dividendenausschüttung stattgefunden, die bei der Kapitalertragssteuer zu Mehreinnahmen in Höhe von circa 1,0 Mrd. € führte. Zudem mussten zu hohe Vorauszahlungen an Unternehmen zurückerstattet werden, die außerdem weniger nachzahlen mussten als bisher.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...