Finanzen

EZB: Asmussen verordnet Irland weiteren Sparkurs

Lesezeit: 1 min
25.09.2013 01:28
EZB-Direktor Jörg Asmussen wünscht, dass die Iren sich an ihre Haushalts-Pläne halten. Es muss gespart, und zwar eisern - bis alle Schulden abgezahlt sind. Bis dahin sind die Iren nicht mehr Herr im eigenen Haus.
EZB: Asmussen verordnet Irland weiteren Sparkurs

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Irland wurde oft als Musterknabe der Bailout-Länder bezeichnet. Aber die Euro-Retter sind nicht zufrieden. IWF und EZB fordern von Irland Disziplin. Kommenden Monat wird die Regierung um Enda Kenny einen neuen Haushaltsplan für das kommende Jahr beschließen. Im Vorfeld hatten einige Parlamentsmitglieder eine Lockerung der Sparziele gefordert.

Dies würde eine Abweichung vom Bailout-Programm bedeuten. Die Troika will das nicht hinnehmen. EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen warnte Irland davor, die vereinbarten Haushaltsziele nicht einzuhalten. „Ich würde wirklich empfehlen, an dem Haushaltsplan und den Einsparungen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro festzuhalten“, sagte Asmussen dem staatlichen Sender RTE.

Die 3,1 Milliarden Euro sollen durch weitere Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen eingespart werden. Einige Mitglieder des Parlaments wollen die Einsparungen von 3,1 Milliarden auf etwa 2,5 bzw. 2,8 Milliarden Euro verringern.

Es sei wichtig, dem Programm zu folgen, „um sicher zu stellen, dass Irland auf einem nachhaltigen Weg bleibt“, zitiert Reuters den EZB-Mann. Irland ist im ersten Quartal zurück in die Rezession gefallen.

Neben einer fiskalischen Anpassung des Bailout-Programms setzt die irische Regierung aber auch weiterhin auf eine Entlastung durch den ESM. Die Rekapitalisierung der nationalen Banken soll rückwirkend über den ESM erfolgen. Und nach den Bundestagswahlen in Deutschland hofft die irische Regierung, einen solchen Deal durchsetzen zu können, zitiert der Irish Independent einen Regierungsbeamten. Asmussen hält dies jedoch weiterhin nicht für möglich.

Es ist schon eine bemerkenswerte Realität im Zukunftsprojekt Europa: Ein von niemandem gewählter Direktor der Europäischen Zentralbank gibt einem souveränen Staat Ratschläge, wie es seinen Haushalt zu gestalten habe.

Dieses Phänomen sollte allen Schulden-Staaten vor Augen führen, wohin eine verantwortungslose Politik führt.

Sie führt unter die Knute der Bank der Banken, der Europäischen Zentralbank.

Diese hat schon längst ihre ursprüngliche Aufgabe der reinen Sicherung der Geldwert-Stabilität aufgegeben.

Sie ist zum Zuchtmeister der Schulden-Macher geworden.

Den Iren bleibt ein Trost: Ihre Muttersprache ist Englisch.

Daher können sie auswandern (was sie auch längst tun - hier).

 

Gelänge eine rückwirkende Rekapitalisierung über den ESM, würde sich die Schuldenlast des Landes erheblich reduzieren. 32 Milliarden Euro Steuergelder flossen in die Bank of Ireland, Permanent TBS und die AIB.



Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...