Deutschland

Zu niedrige Zinsen: Deutsche verlagern ihr Vermögen ins Ausland

Lesezeit: 1 min
28.09.2013 23:04
Aufgrund der niedrigen Rendite in Deutschland haben die deutschen Wirtschaftsunternehmen und Bürger im vergangenen Jahr vermehrt ihr Vermögen ins Ausland gebracht. 173 Milliarden Euro wurden zusätzlich ins Ausland verlagert.
Zu niedrige Zinsen: Deutsche verlagern ihr Vermögen ins Ausland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die niedrigen Zinsen in Deutschland kosten die deutschen Bürger Milliarden. Von einer wirklichen Rendite kann oftmals nicht mehr die Rede sein. Aus diesem Grund haben deutsche Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen ihr Vermögen stärker ins Ausland investiert. Auch die Versicherungen und Investmentfonds gehören zu dieser Gruppe.

So stiegen die Netto-Auslandspositionen 2012 um 173 Milliarden Euro auf 1.233 Milliarden Euro, teilte die Deutsche Bundesbank mit: „Ihr Forderungs­bestand gegenüber Gebietsfremden erhöhte sich um über 10 %.“

„In dieser Entwicklung dürfte unter anderem die Suche privater Wirtschaftsakteure nach Rendite zum Ausdruck kommen, die nicht zuletzt Folge des niedrigen Zinsniveaus in Deutschland ist, das ausländische Finanzanlagen vergleichsweise attraktiv erscheinen ließ.“

Unternehmen, Versicherungen und Sparer sind von den niedrigen Zinsen betroffen. Allein die Sparer verlieren in diesem Jahr durch die niedrigen Zinsen real etwa 14 Milliarden Euro und mussten diese Entwicklung bereits 2012 miterleben. Die Versicherungswirtschaft ist ebenfalls geschädigt. Sie ist eigentlich verpflichtet, für ihre  Kunden in sichere Produkte zu investieren. Doch hier sind die Zinsen mittlerweile so niedrig, dass die Versicherungen Minus machen. Das Ausland eine deutlich höhere Rendite.

So hatte die Verlagerung der Vermögen von deutschen Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen dann auch den größten Anteil am Anstieg der deutschen Auslandsforderungen insgesamt. Diese Auslandsforderungen, zu denen auch die der deutschen Banken, der Bundesbank und öffentlicher Instituten gehören, stiegen im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf 7036 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...