Finanzen

Deutsche Exporte gehen im August deutlich zurück

Lesezeit: 1 min
10.10.2013 02:00
Die Ausfuhren fielen im August deutlich geringer aus als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus 5,4 Prozent. Die Hoffnungen ruhen nun auf Katar und der Fußball-WM: Die ist gefährdet, weil die Fifa entdeckt hat, dass es dort im Sommer zu heiß ist. Vielleicht ein Großauftrag für Miele - mit der Lieferung von Kühlschränken.
Deutsche Exporte gehen im August deutlich zurück

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Waren im Wert von 85,3 Milliarden Euro wurden im August ausgeführt. Diesem Wert stehen 72,2 Milliarden Euro gegenüber, die für Waren aus dem Ausland ausgegeben wurden. Bei den Exporten entspricht das einem Rückgang von 5,4 Prozent und bei den Importen von 2,2 Prozent im Vergleich zum Augst 2012, berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis).

Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 13,1 Milliarden Euro ab. Im August 2012 gab es noch ein Plus von 16,3 Milliarden Euro.

Die Leistungsbilanz – die Berücksichtigung der Salden für Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen, laufende Übertragungen sowie Ergänzungen zum Außenhandel – beträgt 9,4 Milliarden Euro. Vor einem Jahr waren es noch 13,2 Milliarden Euro.

Der Warenexport in die Mitgliedstaaten der EU nahm im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent ab. „Der Süden Europas – und dazu zähle ich auch Frankreich – hängt nach wie vor durch“, sagte Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA dem SWR. „Von dort werden auch in den kommenden zwölf Monaten noch keine Impulse kommen."

Die Exporte in Länder außerhalb der EU nahmen um 7,2 Prozent ab. Begründet wird das mit verschiedenen Faktoren. Zum Einen erfordert die unsichere politische Situation im Nahen Osten mehr Vorsicht bei den deutschen Exporteuren. Bestellungen gehen zurück.

Zum Anderen ist der Schuldenstreit in den USA noch im Gange. „Alles ist dort in Wartestellung, Investitionen werden aufgeschoben“, so Börner. Das Wachstum werde aber noch kommen.

Im schlechtesten Fall erwartet der BGA-Präsident eine Stagnation des Exports. In China gebe es jedoch noch Kapazitäten. „Dort hat die deutsche Wirtschaft noch viel Platz." Ähnliches gelte für Lateinamerika und teilweise auch für Afrika.

Im arabischen Katar kann die mittelständische Bauwirtschaft derzeit vom anhaltenden Boom profitieren. Bis 2022 werden dort zum Start der Fußball-WM 2022 etwa 200 Milliarden US-Dollar in den Bau neuer Einrichtungen investiert, zeigte die Deutsche Auslandshandelskammer in einer Informationsveranstaltung auf. Deutsche Firmen sollten die Chancen nutzen, die sich ihnen auf der arabischen Halbinsel eröffnen.

Allerdings ist es mittlerweile unsicher, ob Katar die WM überhaupt ausrichten kann. Katar ist wegen Sklavenhandels beim Bau der Anlagen in Verruf gekommen. Erst kürzlich hatte die Fifa außerdem festgestellt, dass es im Sommer in Katar sehr heiß ist. Nun wird überlegt, die Spiele im Winter abzuhalten. Die Veranstalter versprechen, dass es ihnen mit ausgefeilter Technik möglich sei, die Stadien zu kühlen. In der Praxis erprobt ist dieses Konzept nicht.

Vielleicht kann der deutsche Mittelstand helfen.

Miele aus Gütersloh produziert exzellente Kühlschränke.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...