Deutschland

Gladio: War der BND an Aktionen der NATO-Geheimarmee beteiligt?

Lesezeit: 1 min
10.10.2013 02:18
Die Partei Die Linke vermutet, dass der deutsche Geheimdienst an sechs Operationen der NATO-Geheimarmee „Gladio“ beteiligt gewesen ist. Der Geheimorganisation werden mehrere Bombenanschläge und politische Morde vorgeworfen.
Gladio: War der BND an Aktionen der NATO-Geheimarmee beteiligt?

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Beteiligung des BND an geheimen Kommando-Aktionen im Rahmen der NATO-Schatten-Armee Gladio wurde beim Prozess in Luxemburg vor Gericht erörtert. Das Luxemburger Wort bezieht sich auf angebliche Geheimdokumente, aus denen hervorgehen soll, dass die deutschen Geheimdienste bereit waren, ihre Unterlagen zu deklassifizieren. Das Blatt schreibt:

Deutsche Dokumente befassen sich mit der Anschaffung von „Harpoon“-Funkgeräten durch den SREL deren Bezahlung über eine „Einziehungsstelle für Ausgleichsforderungen“ in Köln geregelt wurde. Zur Erklärung: AEG-Telefunken stellte diese Datenfunkgeräte für das „Allied Clandestine Comittee“ her, unter deren Schirmherrschaft alle europäischen Stay-Behind-Netzwerke funktionierten.

Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke hatte eine Kleine Anfrage im Bundestag gestellt. Inhalt der Anfrage war die Aufdeckung der Tätigkeiten von Gladio. Ein Zeuge hatte im „Bombenleger-Prozess“ den BND im Rahmen seiner Aussage schwer belastet. So soll sich der BND an mehreren Bombenanschlägen in Europa beteiligt haben. Der deutsche Geheimdienst sei auch für das Attentat auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 verantwortlich.

„Gladio“ ist eine paramilitärische Geheimarmee. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegen eine mögliche Sowjet-Invasion Westeuropas gegründet. Ihr Personal wurde aus rechtsradikalen Kreisen in Deutschland, Griechenland, Italien, Belgien, Spanien, Luxemburg, Österreich und der Türkei rekrutiert. Der NATO-Geheimarmee werden zahlreiche Bombenanschläge, Morde und weitere Terrorakte angelastet.

Update: In einer früheren Version hatten wir uns auf die Information des Luxemburger Worts bezogen, derzufolge Kanzleramtsminister Ronald Profalla die Beteiligung in einem Brief an die Verteidigung eingeräumt haben soll. Das ist offenkundig nicht der Fall. Der Luxemburger Rechtsanwalt Vogel sagte der Jungen Welt: „Das ist völliger Quatsch. Ich habe vor Gericht lediglich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken zitiert.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...