Finanzen

Asmussen verlangt Verschärfung des Sparkurses in Griechenland

Lesezeit: 1 min
15.10.2013 15:23
Griechenland muss seinen Sparkurs verschärfen: EZB-Mann Jörg Asmussen beschied dem Ansuchen des griechischen Finanzministers nach Streckung der Schulden abschlägig. Die griechische Regierung muss nun neue Maßnahmen vorlegen, wie sie dem Schulden-Dienst nachkommen kann.
Asmussen verlangt Verschärfung des Sparkurses in Griechenland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem Treffen der Eurogruppe am Montag in Luxemburg war klar: Griechenlands Kreditgeber verlangen zusätzliche zwei Milliarden Euro Einsparungen für 2014. Finanzminister Yannis Stournaras wurde damit beauftragt, weiterführende Schritte einzuleiten. Die griechische Regierung hatte gehofft, einen solchen Schritt zu vermeiden (mehr hier).

Stournaras kann sich allerdings keine weiteren „horizontalen Schnitte“, wie Kürzung der Löhne und Renten, vorstellen, sagte er im Anschluss an die Gespräche. Die Aussage von Jörg Asmussen, Mitglied im EZB-Direktorium, Griechenland stehe vor einer erheblichen Finanzierungslücke 2014, relativierte der Finanzminister, berichtet Ekathimerini.

Asmussen, dessen Berechnungen eine Finanzierungslücke von fünf bis sechs Milliarden Euro ergeben, schließt aus, dass auslaufende Staatsanleihen durch länger laufende Bonds ersetzt werden – wie von Griechenland gewünscht. Dem Roll-Over erteilte Asmussen eine klare Absage: „Auf gar keinen Fall. Das käme einer monetären Staatsfinanzierung gleich.“ Das ist der EZB laut EU-Vertrag verboten, so City A.M.

Stournaras, der selber von einer 5-Milliarden-Lücke spricht, ist zuversichtlich, dass die neueste Troika-Bewertung bald abgeschlossen werden kann und sich beide Seiten dadurch offenen Fragen widmen, wie die Zukunft einiger staatlicher Unternehmen. Das könnte den Weg ebnen, damit Griechenland eine weitere Milliarde Euro in Krediten erhält, zusätzlich zu den zehn Milliarden aus dem Rettungsschirm.

Die Finanzierungslücke bis 2016 werde 10,5 bis 10,8 Milliarden Euro betragen, so der griechische Finanzminister. Die Diskussion, wie diese Lücke zu schließen sei, soll nach eigenen Angaben im Januar 2014 beantwortet werden.

Die griechische Regierung dürfte nun erneut versuchen, den Hebel beim privaten Sektor anzusetzen: Die Beamten im öffentlichen Dienst sind zum großen Teil Angehörige der über Jahrzehnte gewachsenen Seilschaften.

Bisher mussten praktisch alle Austeritäts-Maßnahmen von der Privatwirtschaft - Mittelstand, Freiberufler, Selbständige - getragen werden.

Das war übrigens in der Depression in Deutschland in den 1930er Jahre genauso.

Wenn der Staat als Schuldner den heißen Atem der Gläubiger spürt, dann sollten jene auf der Hut sein, die nicht vom Staat leben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Lauterbach: RKI-Protokolle sollen weitestgehend entschwärzt werden
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...