Am Dienstag senkte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Prognose für die Weltwirtschaft deutlich.
Die Weltwirtschaft werde dieses Jahr um 2,7 Prozent und im kommenden Jahr um 3,6 Prozent wachsen, so die OECD. Noch im Mai hatte die in Paris ansässige Organisation 3,1 Prozent beziehungsweise 4 Prozent Wachstum vorausgesagt.
In den letzten Monaten, hätte drei Ereignisse das Vertrauen und die Marktstabilität erschüttert, zitiert die FT Carlo Padoan, Chef-Ökonom der OECD.
Erstens seien die Reaktionen auf die Diskussionen über eine Abnahme Geldschwemme durch die Federal Reserve überraschend stark gewesen. Die OECD forderte von der US-Zentralbank, die Geldschwemme fortzusetzen, bis sich die Prognose für die Weltwirtschaft verbessere. Die Zinssätze dürften nicht angehoben werden.
Zweitens gebe es wachsende Sorgen über die Entwicklungen in den Entwicklungsländern. Drittens seien die USA im Zusammenhang mit dem Erreichen der Schuldenobergrenze einer möglicherweise „katastrophalen Krise“ sehr nahe gewesen, so Padoan.
Die 34 Mitgliedsstaaten der OECD, vor allem große entwickelte Staaten, würden dieses Jahr um 1,2 Prozent wachsen und im kommenden Jahr um 2,3 Prozent.
Die größte Gefahr für eine wirtschaftliche Erholung seien die Bankensysteme der Entwicklungsländer. Einige von ihnen zeigten ein massives Schuldenwachstum.
Die EZB solle eine weitere Lockerung der Geldpolitik prüfen, falls das Deflationsrisiko ernster werde, sagte die OECD. Die Einführung der Bankenunion müsse beschleunigt werden. Löcher in den Bank-Bilanzen müssten durch die geplanten Stresstests und die EZB-Qualitätsprüfungen „glaubhaft identifiziert“ werden.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die europäischen und japanischen Wirtschaftszahlen für das dritte Quartal enttäuscht. Die OECD erwartet, dass die Eurozone diese Jahr um 0,6 Prozent wächst und im kommenden Jahr um 1 Prozent.