Finanzen

Bitcoin stürzt nach Verbot durch chinesische Zentralbank ab

Lesezeit: 1 min
05.12.2013 18:53
Die chinesische Zentralbank hat den Finanzinstituten des Landes die Nutzung von Bitcoin untersagt. Daraufhin brach der Kurs der Internet-Währung vorübergehend um 30 Prozent ein. Dem Bürger ist die Nutzung weiterhin erlaubt. Doch die Zentralbanken kritisieren die Attraktivität der Währung für Kriminelle.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Virtuelle Währungen wie Bitcoin bereiten den Notenbanken Frankreichs und Chinas Sorgen. Die Bank von Frankreich machte am Donnerstag auf Risiken der Internet-Währung aufmerksam, die von keiner Notenbank und von keinem Staat unterstützt wird. Der Kurs der Währung schwanke sehr stark. Dazu komme, dass es für die Anleger keine Garantie gebe, Bitcoin in eine reale Währung wie Euro oder Dollar zu tauschen.

Die chinesische Notenbank warnte die Kreditinstitute des Landes vor dem Einsatz und machte ebenfalls auf die Risiken aufmerksam. Eine Gefahr für das Finanzsystem stelle Bitcoin nicht dar, erklärten beiden Notenbanken. „Sie [die Bitcoins] sind aber ein finanzielles Risiko für jene, die Geld darin investiert haben“, so die Bank von Frankreich.

Als Problem sehen die Zentralbanker an, dass Bitcoin für Kriminelle attraktiv ist. Die chinesische Notenbank will gegen Geldwäsche mit Bitcoin vorzugehen. Auch Drogen, Waffen oder Bestechungsgelder können mit Bitcoin bezahlt werden.

In den vergangenen vier Wochen war der Bitcoin-Kurs um mehr als 400 Prozent auf zeitweise mehr als 1.200 Dollar in die Höhe geschnellt. Am Donnerstag gab er jedoch kräftig auf weniger als 1.000 Dollar nach.

Viele Spekulanten haben ihr Geld virtuell investiert. Allerdings könnte der Kurs rasch kollabieren, wenn sich niemand mehr finde, der die Währung kaufen wolle, warnte die Bank von Frankreich.

In China müssen sich Bitcoin-Händler nun bei den Behörden anmelden. Ganz verboten werden sollen Bitcoin für Chinas Bürger nicht. Experten gehen davon aus, dass Chinesen wichtige Marktteilnehmer sind und einen großen Anteil aller Bitcoin halten.

In China ist der Handel mit Währungen stark limitiert, der Yuan darf nur unter strengen Auflagen das Land verlassen. Die Währung Bitcoin existiert nur virtuell und wird mit Computer-Speicherkarten oder elektronisch transportiert. Sie stellt damit ein potenzielles Loch in dem eigentlich geschlossenen Geldkreislauf des Landes dar.

Der Bitcoin-Kurs erholte sich im Verlaufe des Donnerstags. Für das chinesische Volk ist die Internet-Währung weiterhin legal. Die Attraktivität ist ungebrochen. In China befindet sich die weltgrößte Online-Börse für Bitcoin der Welt. Nirgends wächst Bitcoin derzeit so stark wie in China (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...