Die Bundesregierung will Frankreich beim Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik logistisch unterstützen.
Deutschland biete Flugzeuge zum Truppentransport und zur Luftbetankung an, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin mit. Frankreich könne beim europäischen Lufttransportkommando im niederländischen Eindhoven von der Bundeswehr angemeldete Maschinen vom Typ A310 abrufen.
Insgesamt verfüge die Bundeswehr über fünf A310-Flugzeuge, die sich zum Teil auch zur Luftbetankung von Militärflugzeugen eigneten. Allerdings könnten deutsche Transportflugzeuge, die in Frankreich starten, nur in einem Nachbarland der Zentralafrikanischen Republik landen. Bundesregierung oder Bundestag müssten sich mit der Sache nicht befassen.
Das Auswärtige Amt begrüßte, dass der UN-Sicherheitsrat dem Einsatz ein robustes völkerrechtliches Mandat gegeben habe. Frankreich hatte nach der UN-Entscheidung am Freitag mitgeteilt, dass der Militäreinsatz begonnen habe (hier).
Der Zentralafrikanischen Republik droht eine landesweite religiöse und ethnische Spaltung, nachdem muslimische Rebellen im März Präsident Francois Bozize stürzten. Frankreich hatte bis Donnerstag 640 Soldaten am Flughafen von Bangui stationiert. Ihre Zahl sollte sich in den kommenden Tagen durch die Verlegung von Einheiten aus den Nachbarstaaten verdoppeln.
Der französische Präsident Francois Hollande hatte am Donnerstag gesagt, die Operation werde nicht lange dauern. Sie werde kleiner sein als im Januar in Mali, als 2.500 französische Soldaten vor Ort waren (mehr hier).
Zentralafrika ist eine frühere französische Kolonie. Das Land ist reich an Bodenschätzen und besitzt unter anderem Uran-Minen.
Der französische Militäreinsatz habe „kein anderes Ziel als das Retten von Menschenleben“, zitiert EUobserver den französischen Präsidenten. Es sei notwendig, Solidarität mit einem sehr armen, kleinen, befreundeten Land zu zeigen, das um Hilfe bittet.
Das US-Verteidigungsministerium begrüßte Frankreichs Entscheidung für einen Militäreinsatz. Der Vorschlag, EU-Truppen nach Zentralafrika zu schicken, wird von den Mitgliedsstaaten voraussichtlich abgelehnt. Die 1.500 EU-Soldaten werden derzeit von Großbritannien geführt. Sie waren seit Schaffung der Einheit 2007 noch nicht im Einsatz.