Politik

Golfstaaten wetten auf den Dollar, erteilen Euro Abfuhr

Lesezeit: 1 min
09.12.2013 22:43
Saudi Arabien, Katar, Bahrain und Kuwait wetten auf den Dollar und planen eine Währungsunion. Die neue Währung soll an den Dollar gekoppelt sein. Die EU hatte gehofft, dass die Golfstaaten wegen der Handelsbeziehungen den Euro als Partner-Währung wählen könnten. Doch der ist den Ölscheichs offenbar zu unsicher.
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Die Staaten Saudi Arabien, Katar, Bahrain und Kuwait planen künftig eine gemeinsame Währungsunion. Die vier Staaten sind Mitglieder des Golf-Kooperationsrates. Ihre gemeinsame Währung soll an den US-Dollar gekoppelt werden und die Einführung wird voraussichtlich Ende Dezember verkündet. Dies meldet Gulf News und bezieht sich dabei auf einen Bericht einer Tageszeitung aus Bahrain.

„Die Entscheidung, die Währung an den Dollar zu koppeln, ist politisch und nicht wirtschaftlich motiviert“, sagte eine nicht näher genannte Quelle der Tageszeitung aus Bahrain. Die Quelle sei nach Aussage der Tageszeitung an den Entscheidungsprozessen der Golfstaaten beteiligt.

„Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es sinnvoller gewesen, die neue Währung an einen Währungskorb zu koppeln, denn das Handelsvolumen der Golfstaaten mit der Europäischen Union ist deutlich größer als der Handel mit den Vereinigten Staaten. 70 Prozent der europäischen Öl-Importe kommen aus den Golfstaaten“, so die Quelle.

Der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate, die beiden anderen Mitglieder des Golf-Kooperationsrates, würden der Währung in absehbarer Zukunft nicht beitreten. Die Golfstaaten verhandeln seit über 15 Jahren über eine Währungsunion ähnlich der EU. Einige Ökonomen der Golf-Region sprachen sich seit langem für eine Aufhebung der Koppelung an den US-Dollar aus. Sie forderten stattdessen für einen flexiblen Wechselkurs aus, um auf mögliche Inflation und Wirtschaftskrisen besser reagieren zu können.

„Ich sehe zurzeit keine Notwendigkeit für eine gemeinsame Währung aller Golfstaaten, wenn sie nicht souverän ist“, sagte die Quelle.

Der EZB-Repräsentant Yves Mersch sagte im September auf einem Finanztreffen, dass die Golfstaaten keine gemeinsame Währung einführen sollten, bevor sie nicht gemeinsame Ziele hätten. Es müsse zuerst eine politische Union geben, bevor man über einen gemeinsamen Währungsraum nachdenkt.

Damit nehmen die weltweiten Bestrebungen zur Errichtung von Währungsunionen weiter zu. Auch die ostafrikanischen Staaten Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda und Burundi planen die Einführung einer gemeinsamen Währung (mehr hier).


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