Deutschland

Berlin verbietet private Untervermietung von Wohnraum an Touristen

Lesezeit: 1 min
26.12.2013 03:08
In Berlin darf man künftig seine Wohnung nicht mehr an Touristen untervermieten. Dies bringt nicht nur viele Berliner um eine willkommene Nebeneinnahme. Wohnungsvermittlern wie Airbnb wird in Berlin die Geschäftsgrundlage entzogen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Berliner Senat hat die private Untervermietung von Wohnraum ab 2014 verboten. Dies bedroht das Geschäftsmodell von Vermittlungs-Webseiten, die im Auftrag von Mietern deren Wohnungen an Berlin-Touristen vermitteln.

Der Berliner Senat hat per Gesetz die „Zweckentfremdung von Wohnraum“ verboten. Spätestens ab 2016 dürfen Wohnungen nicht mehr an Touristen vermietet werden. Es drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Noch fehlt eine Verordnung darüber, in welchen Teilen Berlins das Verbot gelten wird. Mit dieser Verordnung sei erst im kommenden Frühjahr zu rechnen, zitiert Focus eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

Am härtesten trifft die Regelung die Vermieter von Ferienwohnungen. Diese haben zum Teil viel Geld in den Ausbau und in die Vermarktung ihrer Wohnungen gesteckt. Ihr Geschäftsmodell ist nun nicht mehr möglich.

Dazu sagte die Senatsverwaltung: „Es gibt kein Recht darauf, Ferienwohnungen zu betreiben.“

Zwar soll es bei Studenten und Praktikanten Ausnahmen geben. Doch das Hauptgeschäft, die Zimmervermietung an Berlin-Touristen, ist spätestens ab 2016 nicht mehr zulässig.

Das Internet-Portal 9flats macht in Deutschland 2013 einen zweistelligen Millionenumsatz mit der Vermittlung von Ferienwohnungen. Wegen des Berliner Verbots wird es seine Niederlassung in der Hauptstadt zum Ende des Jahres schließen.

Die Website und das Marketing von 9flats werden weiterhin aus Hamburg gesteuert, wo die private Vermietung ausdrücklich erlaubt ist. Roman Bach, Sprecher des Unternehmens, sagte:

„Das Verbot in Berlin trifft uns hart. Für uns als deutsches Unternehmen ist Berlin der größte Markt. Wir haben viel Energie in die Unterstützung der Vermieter gesteckt. Dabei verdienen wir erst in Zukunft Geld. Wir können uns nicht leisten, einen Markt langfristig zu entwickeln, der vom Gesetzgeber so eingeschränkt wird.“

„In anderen Städten wurde bei einer Regulierung gleichzeitig geklärt, was erlaubt ist. Meist ist die Vermietung der eigenen Wohnung erlaubt, oder bestimmte Bezirke sind von Verboten ausgenommen. In Berlin wurde pauschal alles verboten.“

Auch die Schweizer Behörden wollen Internet-Börsen zur privaten Untervermietung stoppen (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...