Deutschland

Schäuble nimmt Troika gegen griechische Kritik in Schutz

Lesezeit: 1 min
06.01.2014 16:32
Der deutsche Finanzminister hält eine demokratische Kontrolle der Troika für unnötig. Zweifel der griechischen Regierung an der Unabhängigkeit der EZB wies er zurück. Die Griechen müssten „noch einige Sachen leisten“, dann erhielten sie möglicherweise weitere Finanzhilfen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschland hat die Kritik Griechenlands an angeblichen Demokratie-Defiziten der Troika und der EZB zurückgewiesen.

Die Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission sei seit Beginn der Krise bewährte Praxis, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Sie sichere ein „Höchstmaß an Expertise“ bei der Bewertung von Krisenfällen, entscheide aber nicht selbst über Hilfen. Das täten die Finanzminister der Euro-Zone auf Basis der Troika-Berichte. An der demokratischen Legitimierung der Finanzminister sei nicht zu zweifeln.

Der griechische Außenminister Evangelos Venizelos hatte am Wochenende Änderungen bei den Euro-Krisenhilfen gefordert. So verlangte er eine demokratische Kontrolle der Troika durch das Europäische Parlament. Auch die EZB und die nationalen Notenbanken müssten demokratisch überprüft werden.

Auf die Forderung nach weiteren Schuldenentlastungen regierte der Sprecher Schäubles, Martin Kotthaus, zurückhaltend. Zwar habe Griechenland beeindruckende Erfolge bei der Konsolidierung erzielt, müsse aber „auch noch einige Sachen leisten“. Ob das Land nach dem Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms in diesem Jahr weitere Unterstützung brauche, werde sich Mitte 2014 entscheiden.

Zur Kritik an der europäischen Notenbank sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble: „Die EZB ist unabhängig.“

Schäuble hat wiederholt signalisiert, unter einer Reihe von Voraussetzungen zu weiteren Hilfen bereit zu sein. Sollte es wirklich weitere Unterstützungen bedürfen, so würden die „sehr viel kleiner sein“ als in der Vergangenheit, sagte Kotthaus. Die beiden bisherigen Hilfsprogramme für das Land umfassen knapp 240 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...