Die zur italienischen Unicredit gehörende HypoVereinsbank (HVB) steht vor einem tiefgreifenden Umbau. Das Münchener Institut, einst eine der größten deutschen Geschäftsbanken mit einem weitverzweigten Filialnetz, erwäge fast die Hälfte seiner 584 Filialen zu schließen und knapp 1.600 Stellen zu streichen, berichtet Die Welt.
Vorstandschef Theodor Weimer wollte diese Zahlen weder bestätigen noch dementieren, sagte aber: „Filialen werden geschlossen, weil die Kunden diesen Vertriebsweg nicht mehr nutzen und andere Angebote einfordern“.
Die HVB habe den durch die digitale Revolution im Bankgeschäft ausgelösten „historischen Umbruch“ frühzeitig antizipiert und mit dem Aufbau ihres Multikanal-Angebots reagiert. „Nun setzen wir diesen Transformationsprozess fort und vollziehen als erste Bank in Deutschland eine grundlegende Modernisierung des Privatkundengeschäfts“, sagte Weimer.
Bis Ende 2016 wolle die Bank massiv in mobile und internetbasierte Angebote „sowie in die Attraktivität unserer Filialen investieren“, sagte Weimer. Über die Details spreche er derzeit mit den Arbeitnehmervertretern. Den Umbau wolle sich die Bank mehr als 300 Millionen Euro kosten lassen.
150.000 Euro veranschlage der Bank-Chef im Schnitt für die Trennung von einem Mitarbeiter. Bei 1.600 abzubauenden Stellen wären damit rund 240 Millionen Euro allein für den Personalabbau fällig.