Politik

Mysteriöse Selbstmorde: Zwei weitere Banker tot aufgefunden

Lesezeit: 2 min
08.02.2014 18:42
In den USA wurden zwei hochrangige Banker tot aufgefunden. Die Polizei geht trotz ungeklärter Umstände von Selbstmord aus. Eine Woche zuvor starben in London bereits zwei amerikanische Banker unter zweifelhaften Umständen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Niederländische Banker müssen moralischen Eid ablegen

In den USA wurde zwei weitere hochrangige Mitarbeiter der Finanzindustrie tot aufgefunden. Obwohl die Todesumstände bei beiden Bankern unklar sind, geht die Polizei von Selbstmord aus.

Richard Talley, CEO und Gründer des Finanz-Dienstleisters American Title Services, wurde in der Garage seines Hauses in Denver gefunden. Die Polizei sagt, er starb durch „sieben oder acht selbst-zugefügte Schüsse aus einer Nagel-Pistole in Körper und Kopf“.

Talleys Firma American Title Services wird zurzeit einer Prüfung durch staatliche Kontrollbehörden unterzogen. Dies bestätige die Firma auf Anfrage der Denver Post. Der genaue Grund der Untersuchung blieb jedoch genauso unklar, wie die Frage, ob Talleys Tod mit der Überprüfung zusammenhing.

Bereits eine Woche zuvor wurde in den USA ein hochrangiger Banker tot aufgefunden. Mike Dueker war Chef-Ökonom von Russel Investment und ehemaliger Vize-Präsident der Federal Reserve Bank (Fed) von St. Louis, wie Bloomberg berichtet. Dueker wurde neben einer Autobahn am Straßenrand gefunden. Die Polizei spekulierte, dass er über einen Zaun geklettert sein könnte und daraufhin eine Böschung hinunterfiel. Sie schloss Fremdverschulden jedoch aus und sagte, alles deute auf einen Selbstmord hin.

Dueker wurde bereits zwei Tage vorher als vermisst gemeldet. Dueker arbeitet seit fünf Jahren bei Russel Investment und entwicklete einen Business Cycle Index, der die zukünftige Rezessionen in der Wirtschaft vorhersagen sollte. Zudem veröffentliche Dueker dutzende wissenschaftlicher Aufsätze im Bereich Wirtschaft, als er noch für die Fed arbeitete. Sein meist zitierter Aufsatz stammte aus dem Jahr 1995 und trug den Titel „Die Zinsen auf US-Staatsanleihen als Vorhersage für zukünftige Rezessionen“.

Wenige Tage vor dem Tod von Dueker, starb ein hochrangiger Risiko-Manager der Deutschen Bank. Der 58 Jahre alte William Broeksmit wurde von der Polizei erhängt in seiner Wohnung im Londoner Nobel-Stadtteil South Kensington gefunden. Die Behörden gehen von Selbstmord aus. Deutsche Bank-Chef Anshu Jain plante noch im Jahr 2012 den Amerikaner in den Vorstand zu berufen. Er galt als einer der brilliantesten Köpfe und als „einer der Gründer unserer Investmentbank“, wie Jürgen Fitschen und Ashu Jain bekannt gaben (mehr hier).

Noch am selben Tag bestätigte die Londoner Polizei einen weiteren mutmaßlichen Selbstmord im Bankenumfeld. Der 39 Jahre Amerikaner Gabriel Magee stürzte am Morgen vom 33-stöckigen Hochhaus der US-Investmentbank JPMorgan im Londonder Bankenviertel Canary Wharf. Magee, der seit 2004 für JPMorgan arbeitete, war Experte für hoch-spezialisierte Software, die der Bank massive Gewinne verschafft, indem sie Marktmuster vorhersagt. Er war Vizepräsident der Technologie-Abteilung. Seine Freundin hatte ihn am Abend vor seinem Tod als vermisst gemeldet (hier).

Weitere Themen

EU-Wahl: SPD verwendet Steuergelder für PR-Kampagne

Selbst-Versorgung: Erste Gemeinde befreit sich von Energie-Konzernen

Finanz-Krise treibt junge Spanier in den Selbstmord

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...