Die Verwendung von Kredit- und Debitkarten nimmt weltweit zu, der Weg in Richtung bargeldloses Zahlen wird besonders auch in der EU forciert. Allerdings sind Betrügereien trotz angeblich hoher Sicherheitsstandards nicht auszuschließen. Gegenüber 2011 stieg der Gesamtwert betrügerischer Transaktionen 2012 auf 1,33 Milliarden Euro, teilte die EZB in ihrem dritten Bericht zum Kartenbetrug im Euroraum mit: 14,8 Prozent mehr als 2011.
Je 2.635 Euro, die über eine Debit- oder Kreditkarte ausgegeben wurden, ging somit ein Euro durch Betrug verloren. Besonders in Frankreich, Luxemburg und Großbritannien wurden durchschnittlich die höchsten betrügerischen Schäden gezählt. „Diese Angaben zeigen, dass wir gegenüber Kartenbetrug wachsam bleiben müssen“, sagte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio. „Wenngleich erfreulicherweise auch festzustellen ist, dass das Fälschungsniveau innerhalb von SEPA dank höherer Sicherheitsstandards geringer ist als außerhalb.“
Der zugenommene Internetkauf schlägt sich auch im Betrug mittels Debit- und Kreditkarten nieder. 60 Prozent des entstandenen Schadens entfielen der EZB zufolge auf so genannte „card not present“- Transaktionen (CNP). Hierbei wurde per Post, Telefon oder Internet gezahlt, ohne dass dabei physisch eine Karte vorgelegt werden musste. Bei diesen CNP-Transaktionen stiegen die Betrugsfälle von 2011 auf 2012 um 21 Prozent. Kartenzahlungen an Kassenterminals (POS) machten nur ein rund ein Viertel des Schadens aus, Geldausgabe-Automaten (GAAs) nur etwa ein Sechstel.