Finanzen

Nervöse Märkte: Börsen in Europa und Asien mit Rekord-Verlusten

Lesezeit: 1 min
14.03.2014 15:39
Die Börse in Moskau verzeichnet schwere Verluste. Der DAX verzeichnete den höchsten Wochenverlust seit Juni 2012. Die unsichere Lage der Weltpolitik führt zu massiven Abverkäufen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zwei Tage vor dem umstrittenen Referendum über die Abspaltung der Halbinsel Krim von der Ukraine gingen die Börsen am Freitag weltweit auf Talfahrt. Besonders stark unter Druck geriet der russische Aktienmarkt, die Indizes dort fielen auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren. Auch in Deutschland saß den Anlegern die Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine im Nacken. Der Dax rutschte zum ersten Mal seit Dezember 2013 unter 9000 Punkte und verzeichnete mit 4,6 Prozent zeitweise den höchsten Wochenverlust seit Juni 2012. In Japan hatten die Börsen deutlich im Minus geschlossen. Die US-Börsen traten am Nachmittag auf der Stelle.

"Die Ukraine ist im Moment eines der gravierendsten weltpolitischen Risiken und wie das ausgehen wird, ist schwer vorherzusagen", sagte Salman Ahmed, Anleihenstratege bei der Privatbank Lombard Odier. Gerade vor dem Wochenende wollten Anleger auf Nummer sicher gehen und trennten sich von Beständen. Am Sonntag wird auf der Krim darüber abgestimmt, ob die Halbinsel sich von der Ukraine abspalten und Russland anschließen wird. Westliche Staaten, darunter auch Deutschland, stufen das Referendum als illegal ein. Sie drohen der Regierung in Moskau mit Sanktionen, sollte sie sich die Krim einverleiben. Mit Spannung wurde das am Freitag angesetzte Treffen von US-Außenminister John Kerry und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in London erwartet.

Besonders nervös waren die Anleger an den russischen Börsen. "Die Leute geraten in Panik wegen möglicher Sanktionen und internationaler Isolierung. Wer braucht diese Aktien dann?", fragte der Händler einer westlichen Bank in Moskau. Der russische Micex -Index und der in Dollar angegebene RTS -Index rutschten zeitweise um mehr als fünf Prozent ab und notierten auf dem niedrigsten Stand seit 2009. In diesem Monat haben die russischen Indizes bereits rund 18 Prozent verloren. Wenig liquide Aktien wie die des Stahlkonzerns Severstal und des Versorgers Inter RAO stürzten zeitweise um mehr als zehn Prozent ab. Aber auch häufig gehandelte Papiere wie die der Sberbank und des Versorgers Gazprom ließen kräftig Federn. Dollar und Euro legten jeweils etwa 0,1 Prozent auf 36,66 beziehungsweise 50,83 Rubel zu.

"Sanktionen könnten zu einem langsameren Wachstum in Russland führen, da der Zugang zu Kapital teurer und schwieriger wird und der Staat eine stärkere Rolle in der Wirtschaft spielen könnte. Zudem könnte die angespannte Sicherheitslage das weltweite Wachstum hemmen", schrieben die Analysten von Morgan Stanley in einem Kommentar. Einige Experten halten es sogar für möglich, dass Russland durch die Sanktionen in die Rezession rutscht.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...