Politik

Russland: G8-Gipfel haben sich als politisches Format überlebt

Lesezeit: 1 min
24.03.2014 23:55
Der russische Außenminister Lawrow weint dem abgesagten G8-Gipfel in Sotschi keine Träne nach. Wenn der Westen der Meinung sei, dieses politische Format habe sich überlebt, habe Russland kein Problem mit einer Absage.

Mehr zum Thema:  
Ukraine > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Ukraine  
USA  

Für Russland ist eine Absage des gemeinsamen Treffens mit den sieben führenden Industrieländern (G7) nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow kein Problem. "Wenn unsere westlichen Partner glauben, dass das Format sich überlebt hat, dann werden wir an dem Format nicht festhalten", sagte Lawrow am Montag in Den Haag am Rande des Atom-Gipfels. "Wir denken nicht, dass es ein großes Problem wäre, wenn es nicht zustande käme", fügte er mit Blick auf das für Juni in Sotschi geplante Treffen hinzu. Die G7 gibt dem Treffen mit Russland nach der Eingliederung der Halbinsel Krim keine Chance mehr.

Die sieben führenden Industriestaaten hatten wegen der Krim-Krise das für Juni in Sotschi geplante Gipfeltreffen mit Russland abgesagt und legen die G8 auf Eis. Auch weitere Sanktionen schlossen die Staats- und Regierungschefs der G7 bei ihrem Treffen am Rande des Atom-Gipfels in Den Haag am Montag nicht aus. Statt eines G8-Treffens soll es im Juni einen G7-Gipfel in Brüssel geben. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor gesagt, eine Absage des G8-Gipfels wäre für sein Land kein Problem. Die Ukraine beugte sich dem russischen Druck und begann mit dem Abzug ihres Militärs von der Krim, die am 21. März nach einem Referendum in die Russische Förderation aufgenommen worden war. Der Westen lehnt diese Eingliederung als Verstoß gegen das Völkerrecht ab.

Die G7-Staaten seien bereit, ihre Strafmaßnahmen gegen Russland zu verschärfen, sollte das Land die Lage in der Ukraine eskalieren, hieß es in der Erklärung der G7. Dazu gehörten abgestimmte sektorbezogene Sanktionen, die sich in immer stärkerer Weise auf die russische Wirtschaft auswirken würden. Russland müsse die territoriale Souveränität und Unversehrtheit der Ukraine respektieren. Solange es seinen Kurs nicht ändere, werde es keine G8 geben. Von der Regierung in Moskau forderten die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Japans und Kanadas, eine internationale Vermittlung und Beobachtung in der Ukraine-Krise mitzutragen.

Der britische Außenminister William Hague sagte, es sei schwer für Russland, "in nächster Zukunft" in die G8 zurückzukehren. Vor den Beratungen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt: "Solange das politische Umfeld für G8 wie im Augenblick nicht vorhanden ist, gibt es G8 nicht, weder als konkreten Gipfel noch als Format."


Mehr zum Thema:  
Ukraine > USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...