Finanzen

Chinas Importeure in Zahlungs-Schwierigkeiten

Lesezeit: 1 min
28.03.2014 10:54
Chinesische Importeure von Soja und Gummi können wegen Kreditrückgang und wirtschaftlicher Abkühlung ihre Rechnungen nicht bezahlen. Sie stornieren ihre Einkäufe oder versuchen, mit den Rohstoff-Produzenten Rabatte auszuhandeln.
Chinas Importeure in Zahlungs-Schwierigkeiten

Mehr zum Thema:  
China >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  

Viele chinesische Importeure von Soja und Gummi stornieren ihre Einkäufe. Dies ist offenbar eine Folge des zunehmenden Stresses im Finanzsystem des zweitgrößten Wirtschaftsraums der Welt.

Noch gibt es kaum Daten über die Größenordnung der betroffenen Einkäufe. Doch Handelsunternehmen in Asien sagen, dass sie dieses Jahr einen starken Anstieg gestrichener Bestellungen beobachten, berichtet das Wall Street Journal. Zudem forderten andere chinesische Importeure massive Rabatte.

Das US-Landwirtschaftsministerium bestätigte, dass China Bestellungen von Sojabohnen im Umfang von 517.000 Tonnen gestrichen hat. Dies wird zur Herstellung von Öl verwendet. Im vergangenen Jahr importierte China 63,4 Millionen Tonnen Soja. Auch Soja-Bestellungen aus Südamerika sind aufgrund der schwachen Nachfrage storniert worden.

Die Stornierungen sind eine große Belastung der Rohstoff-Märkte, da die Exporteure in der ganzen Welt sich seit Jahren auf China massive Nachfrage verlassen. Doch die wachsende Sorge um die chinesische Wirtschaft wirkt sich nun offenbar auch auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus. Die Preise für Kupfer und Eisenerz waren bereits Anfang März deutlich gefallen.

Betroffen ist auch Naturgummi, das vor allem in Südostasien angebaut wird. Immer mehr chinesische Importeure halten bestehende Vereinbarungen nicht ein oder versuchen, im Nachhinein Rabatte auszuhandeln. Gummi dient zur Herstellung von Reifen und Latex-Handschuhen. Seit Jahresbeginn ist der Preis für Gummi um 20 Prozent gefallen.

Rohstoffpreise sind ein besonders guter Indikator für einen Abschwung der Wirtschaft, da die Rohstoffe meist für viele Zwecke verwendet werden können. Ivan Szpakowski, Rohstoff-Stratege bei Citi Research, sagt: „Das Hauptproblem ist die schwache Nachfrage wegen des Kreditrückgangs im letzten Jahr und wegen des Immobilienmarkts, der direkte oder indirekte Auswirkungen auf all diese Aktivitäten hat.“


Mehr zum Thema:  
China >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewinngrößen verstehen: Auf welches Ergebnis kommt es in der Analyse wirklich an?
20.04.2024

Für Investoren ist es wichtig, die verschiedenen Kennzahlen rund um das Ergebnis eines Unternehmens zu verstehen. Jede dieser Kennzahlen...

DWN
Politik
Politik ​​​​​​​„Russland kann weder bezwungen noch eingeschüchtert werden.“
20.04.2024

Sergej J. Netschajew, Botschfter der Russischen Föderation in Deutschland, äußert sich im Gespräch mit den Deutschen...

DWN
Politik
Politik EU-Austritt für Deutschland? Der Wissenschaftliche Dienst gibt Aufschluss!
20.04.2024

Seit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) gibt es auch in Deutschland Diskussionen um einen möglichen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Öl- und Gasförderer am Tiefpunkt – jetzt soll Geothermie die Branche retten
20.04.2024

Die Öl- und Gasförderung in Deutschland sinkt immer weiter – ohne Fracking wird sich daran wohl auch nichts ändern. Die Bohr-Industrie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Interview: Absicherung von Unternehmen – worauf kommt es an?
20.04.2024

Kleine und mittelständische Unternehmen sind sich ihrer Risiken oft nicht bewusst. Der Studienautor und Versicherungsexperte Daniel Dewiki...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...