Politik

Nato: Russland kann Ukraine in drei bis fünf Tagen überrennen

Lesezeit: 1 min
04.04.2014 11:37
Russland ist in der Lage, in die Ukraine einzumarschieren, so Nato-Oberkommandeur Breedlove. Die Situation an der Grenze sei „unglaublich besorgniserregend“. Die Regierung in Moskau warf der Nato im Gegenzug vor, zur Sprache des Kalten Krieges zurückzukehren.
Nato: Russland kann Ukraine in drei bis fünf Tagen überrennen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Russland hat nach Einschätzung der Nato an seiner Grenze zur Ukraine alle für einen Einfall notwendigen Truppen konzentriert. Nato-Oberkommandeur Philip Breedlove sagte am Mittwoch in Brüssel, mit diesen Militärkräften könne Russland alle seine Ziele im Nachbarland in drei bis fünf Tagen erreichen. Die Lage an der Grenze sei „unglaublich besorgniserregend“.

So sollen Kampfflugzeuge, Hubschrauber-Einheiten, Artillerie, Infanterie und Kommandos mit Feldlazaretten und ausreichender Logistik bereitstehen, um einen Einfall in der Ukraine vorzubereiten, so der Nato-Oberkommandeur in der NYT.

Die Nato habe kleinere russische Truppenbewegungen ausgemacht, es gebe aber keine Anzeichen für eine Rückkehr der Soldaten in ihre Kasernen. Am Montag hatte die Regierung in Moskau erklärt, ihre Truppenkonzentration im Grenzgebiet zur Ukraine abzubauen.

Die Nato-Außenminister hatten Breedlove aufgefordert, bis zum 15. April Maßnahmen zu prüfen, wie die wegen der Ukraine nervösen osteuropäischen Nato-Länder gestärkt werden können. Dies würde auch Verstärkungen zu Land, Luft und See einschließen, so Breedlove.

Zuvor warnte Breedlove bereits davor, Moskau könne die von Moldawien abtrünnige Region Transnistrien im Westen der Ukraine annektieren. Deswegen soll ein für den August geplantes Assoziierungsabkommen zwischen EU und Moldawien schleunigst vorgezogen werden. Brüssel müsse Putin zuvorkommen, so Jean-Claude Juncker (mehr hier). Auch die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland seien bedroht (hier).

Die Nato nutzt den Krim-Konflikt für Truppenverlegungen nach Osteuropa (hier). Das westliche Militärbündnis hat seine Patrouillen seit dem Beginn der Krise in der Ukraine verstärkt (hier).

Die Regierung in Moskau warf der Nato im Gegenzug vor, zur Sprache des Kalten Krieges zurückzukehren. Die US-Regierung muss die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation akzeptieren, fordert Russlands Vize-Außenminister Riabkow. Die USA habe mit dem Einfrieren der bilateralen Kontakte eine „albernen Situation“ geschaffen (hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10 000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...

DWN
Politik
Politik Steinmeier reist mit Dönerspieß und Imbissbesitzer in die Türkei
22.04.2024

Zehn Jahre ist es her, dass ein Bundespräsident der Türkei einen Besuch abgestattet hat. Jetzt reist Frank-Walter Steinmeier an den...

DWN
Technologie
Technologie Auftakt der Hannover Messe: Industrie mahnt Reformen an
22.04.2024

In Hannover hat wieder die traditionelles Messe für Maschinenbau und Elektrotechnik begonnen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete...

DWN
Politik
Politik Parteiensympathie unterscheidet sich zwischen Stadt und Land
22.04.2024

Wie unterschiedlich ticken die Menschen politisch auf dem platten Land und in der Großstadt? Eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung...